Die Martin Boos Landesschule in Gallneukirchen feierte am 12. Mai 2016 in Anwesenheit zahlreicher Schüler, Eltern und Gäste ihr zwanzigjähriges Bestehen.
Neben Landeshauptmann-Stv. Thomas Stelzer, Präsident des Landesschulrates für OÖ Fritz Enzenhofer und Diakoniewerk Oberösterreich Geschäftsführer Gerhard Breitenberger, durfte Schuldirektorin Elisabeth Dandl-Lechner auch Vertreter des Landesschulrates Oberösterreich und der Kirche, Politiker der umliegenden Gemeinden sowie den Vorstand des Diakoniewerks begrüßen.
Die Martin Boos Landesschule und das Diakoniewerk verbinden historisch begründet eine starke inhaltliche Kooperation sowie ein reger fachlicher Austausch. Bereits 1921 wurden im Diakoniewerk Kinder mit Behinderung unterrichtet. Im April 1971 eröffnete das Diakoniewerk eine Klasse, die als „Expositur Martinstift der Landes-Sonderschule III im Kinderdorf St. Isidor“ geführt wurde. 1996 erfolgte schließlich der Umzug in das Gebäude in der Martin-Boos-Straße sowie die Öffnung der Schule für nicht-behinderte Kinder im Rahmen der integrativ geführten Klassen. Dies ermöglicht es Kindern mit Behinderung die Dynamik einer integrativen Klasse zu erfahren und von den Mitschülerinnen und Mitschülern ohne Behinderung zu lernen. Für Kinder, die aufgrund von Wahrnehmungsproblemen ihre Umwelt nur dosiert erleben können, sind die Struktur und das Angebot einer Sonderschulklasse jedoch dennoch wichtig.
„Die Martin Boos Schule und das Diakoniewerk bieten ein optimales Angebot für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Wir begleiten und gestalten gemeinsam die Übergänge der Kinder vom Kindergarten zur Schule und von der Schule zur Arbeitsstelle“, ist Diakoniewerk Oberösterreich Geschäftsführer Gerhard Breitenberger vom positiven Effekt des Schulkonzeptes überzeugt.
Derzeit besuchen insgesamt 130 Kinder, davon etwa 60 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf, die Schule. Sie werden in 8 Sonderschulklassen und 4 integrativ-geführten Klassen unterrichtet. „Die Martin Boos Landesschule ist ein Kompetenzzentrum für Kinder mit und ohne Behinderung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, für alle Schülerinnen und Schüler eine Unterrichtsform anzubieten, die ihren Begabungen und Bedürfnissen entspricht“, so Direktorin Elisabeth Dandl-Lechner.
In den Integrationsklassen wird in vielen Bereichen nach den Prinzipien von Maria Montessori und mit Hilfe von Wochenplanarbeit gelernt. In den Sonderschulklassen werden Schülerinnen und Schüler mit mehrfachen Behinderungen im Alter von 6 bis 18 Jahren in Kleingruppen unterrichtet. Klar strukturierte Tagesabläufe, basale Stimulation, Unterstützte Kommunikation und ein gezieltes Bewegungsangebot sind Schwerpunkte des Unterrichts. Neben dem Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler mit Behinderung, wenn es notwendig ist, von Mitarbeitenden des Therapiezentrums des Diakoniewerks begleitet.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Schulische Integration
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