Das Land Salzburg startet erstmalig das Pilotprojekt „Persönliche Assistenz“ für bis zu 20 Personen. Das gab Soziallandesrat Heinrich Schellhorn heute, Montag, 21. November, bei einem Informationsgespräch in Salzburg bekannt. Das Pilotprojekt ermöglicht Menschen mit Behinderungen mehr Selbstbestimmung und eine unabhängigere Lebensführung.
Die persönlichen Assistentinnen und Assistenten unterstützen Menschen mit Behinderungen im Alltag: im Haushalt, beim Einkaufen, bei Terminen, bei der Körperpflege oder bei ihrer Mobilitäts- und Freizeitgestaltung, ausgenommen sind medizinische Pflegeleistungen.
„Die persönliche Assistenz wird durch ein selber verwaltetes Budget ermöglicht und ist ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung einer gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, so Schellhorn. Die Zielpersonen können in einem monatlich festgelegten Ausmaß selber Assistentinnen und Assistenten beschäftigen oder Assistenzleistungen bei einem Dienstleister zukaufen. „Das Salzburger Modell ist offen für alle Menschen mit Behinderungen, auch Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen sind angesprochen“, betonte Schellhorn.
Pilotprojekt für bis zu 20 Personen und zwei Jahre
Das Pilotprojekt ist für die Dauer von zwei Jahren eingeplant. „Mit diesem Pilotprojekt haben wir den Anfangsschritt gesetzt. Das politische Ziel jedoch ist, dass dies in den Regelbetrieb übergeht“, so Schellhorn. In diesem Pilotprojekt können bis zu 20 Personen mit unterschiedlichen Ausgangslagen persönliche Assistenzleistungen erhalten. Aufgrund der begrenzten Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern liegt die Auswahl der Ansuchen bei der Koordinationsstelle Persönliche Assistenz im Referat Behinderung und Inklusion des Landes. „Mit der persönlichen Assistenz wird eine weitere Lücke für eine Personengruppe, die sich einen hohen Unterstützungsbedarf derzeit vor allem durch ihr privates Umfeld organisieren muss, geschlossen“, sagte Renate Kinzl-Wallner, Leiterin des Referats Behinderung und Inklusion.
Persönliche Assistenz wird gewährt, ohne dass ein Kostenbeitrag aus einem allfälligen Einkommen oder Vermögen an das Land Salzburg zu entrichten ist. Für das Projekt sind 800.000 Euro pro Jahr reserviert.
Monika E. Schmerold vom Verein knack:punkt betonte: „Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht. Durch persönliche Assistenz wird für Menschen mit Behinderungen Selbstbestimmung erst möglich. Am Ende eines langen Weges wird nun in Salzburg ein erster Schritt in Richtung uneingeschränkte Selbstbestimmung getan.“
TeilnehmerInnen für das Pilotprojekt gesucht
Ab sofort können sich behinderte SalzburgerInnen melden, die am Pilotprojekt „Persönliche Assistenz“ teilnehmen möchten. Das Ansuchen mit den dazugehörigen Unterlagen muss bis zum 9.1.2017 (Datum des Einlangens bei der Behörde) an die Koordinationsstelle Persönliche Assistenz (siehe Kontaktdaten) geschickt werden.
Kontaktdaten
Amt der Salzburger Landesregierung
Abteilung 3 – Soziales
Referat 3/05 – Behinderung und Inklusion
Koordinationsstelle Persönliche Assistenz
Fanny-von-Lehnert-Straße 1
5020 Salzburg
Telefon: +43 662 8042-3554
mailto: persoenliche.assistenz@salzburg.gv.at
Verein knack:punkt
„knack:punkt – Selbstbestimmt Leben Salzburg“
Aignerstraße 69
5026 Salzburg
Telefon: + 43 677 614 264 95
mailto: info@knackpunkt-salzburg.at
Link
[www.salzburg.gv.at – Soziales – Persönliche Assistenz]
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Persönliche Assistenz
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