Pragmatische Fähigkeiten können bei neurologischen Erkrankungen herausragend gestört sein (z.B. nach frontalen oder rechtshemisphärischen Läsionen), aber auch sekundär auftreten.
So kann zwar das Wissen um die pragmatische Verwendung von Sprache erhalten, trotzdem können die soziokommunikativen Fähigkeiten als Folge einer Störung des Sprachsystems (z.B. bei Aphasien) die Partizipation im Alltag massiv einschränken.
Pragmatische Störungen betreffen das Diskursverhalten, das Verstehen und Produzieren von Sprechakten und das Verarbeiten von nicht-wörtlicher und figurativer Sprache. Sie können sich auch auf das Verarbeiten von Prosodie beziehen und zusätzlich das Verstehen und den Einsatz von Mimik und Gestik erschweren.
Inhalte
Im Seminar werden etablierte und neu entwickelte Therapieansätze für eine pragmatisch ausgerichtete Therapie vorgestellt (z.B. Skripttraining, modifizierter PACE Ansatz, Gestentraining, Conversational Coaching, makrostrukturelles Training, Metapherntraining, biografisch-narrativer Ansatz, soziales Kommunikationstraining bei SHT, Angehörigentraining bei neurokognitiven Störungen, evidenzbasierte Instruktionstechniken). In praktischen Übungen und Fallbeispielen werden diese Ansätze besprochen und pragmatisch ausgerichteten Therapiebausteine (z.B. Kommunikationsverhalten / Gesprächsführung; Textverarbeitung / Textverständnis) zugeordnet.
Zielgruppen
LogopädInnen, LinguistInnen, SprachheilpädagogInnen, NeuropsychologInnen
Termin
am 16.10.2017 von 09:00 bis 17:00 Uhr
Unterrichtseinheiten
8 UE
Anmeldung
bis 15.09.2017
Preis
€ 165.00
TeilnehmerInnenanzahl
max. 16 Personen
Trainerin
Dr. Julia Büttner
Dr. Julia Büttner arbeitet seit mehr als 10 Jahren als klinische Linguistin (BKL) in der neurologischen Rehabilitation. Sie doziert auch im Studiengang Sprachtherapie an der LMU München und forscht zu Exekutivfunktionen, Pragmatik und neurogenen Kommunikationsstörungen. Im Rahmen ihrer Dissertation zu „Sprache und Kognition“ (LMU München Prof. Leiss/ Prof. Ziegler) hat sie das innovative Diagnostik- und Therapieverfahren (MAKRO) für Menschen mit kognitiven Kommunikationsstörungen entwickelt.
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Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 21.03.2017
Kategorie(n): Bildung
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