In diesem Seminar soll der diagnostische Blick auf das Asperger-Syndrom geschult werden. Weiters werden neben Interventionen mit dem Betroffenen auch schul- und elternbezogene Vorgehensweisen erörtert.
Obwohl das Asperger-Syndrom schon 1944 von dem Kinderarzt Hans Asperger beschrieben wurde, hat es fast 50 Jahre gedauert, ehe es in das internationale Klassifikationsschema ICD aufgenommen wurde.
Auch heute noch wird das Asperger-Syndrom nicht selten übersehen. Die Eltern haben häufig eine Odyssee hinter sich, bis der Begriff Asperger fällt und sie in diesem Konzept eine passende Beschreibung ihres Kindes finden.
Das Asperger-Syndrom gehört zum autistischen Formenkreis, es fehlt aber im Gegensatz zum frühkindlichen Autismus eine schwerwiegende Verzögerung der Sprache und/oder der kognitiven Entwicklung. Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist immer erschwert. Es fehlt häufig die intuitive Fähigkeit, Gefühle und soziale Situationen zu verstehen und altersangemessen Kontakte zu knüpfen.
Kinder mit Asperger-Syndrom spielen meist lieber alleine und entwickeln nicht selten Spezialinteressen (wie Automarken, Wetterkarten etc.). Hier können sie erstaunliche Fähigkeiten zeigen. Diese Fähigkeiten kontrastieren aber meist in hohem Maße mit Problemen im alltagspraktischen Bereich. Viele Kinder mit Asperger-Syndrom sind im motorischen Bereich ungeschickt, vermeiden sportliche Aktivitäten und geraten in eine Aussenseiterposition. In der Schule werden sie nicht selten zur Zielscheibe von Spott und Hänseleien.
Inhalte
In diesem Seminar soll in erster Linie der diagnostische Blick geschult werden. Dazu werden viele Videobeispiele gezeigt, Screening-Instrumente vorgestellt und differential-diagnostische Fragen erörtert. Weiters werden neben Interventionen mit dem Betroffenen auch schul- und elternbezogene Vorgehensweisen erörtert. Bei Bedarf kann auch auf Besonderheiten in der Therapie Erwachsener eingegangen werden.
Zielgruppen
ÄrztInnen, PsychologInnen, TherapeutInnen, PädagogInnen
Termin
am 30.11.2017 von 09:00 bis 17:00 Uhr
sowie 01.12.2017 von 09:00 bis 17:00 Uhr
Unterrichtseinheiten
16 UE
Anmeldung
bis 20.10.2017
Preis
€ 308.00
TeilnehmerInnenanzahl
max. 22 Personen
Trainer
Claus Lechmann
ist Diplom-Psychologe und Erwachsenen- und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Er arbeitete über zehn Jahre in verschiedenen Psychiatrischen Kliniken und spezialisierte sich dabei u. a. auf die Behandlung von Borderline-Störungen. 1995 übernahm er die Leitung des AutismusTherapieZentrums (ATZ) in Köln. Weiterhin ist er in einer Lehrpraxis tätig und arbeitet als Dozent und Supervisor für verschiedene Ausbildungsinstitute mit den Themenschwerpunkten Psychotherapie bei ‚Borderline-Störungen’ und ‚Autismus’. Seit 2011 ist er Mitglied in der Steuerungsgruppe zur Erstellung der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Autismus-Spektrum-Störungen.
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Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 01.05.2017
Kategorie(n): Bildung
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