Und hier die Audio kommentierte Version des Palmers TV-Spots:
http://www.youtube.com/watch?v=h6FWKHEdECQ
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Für Aufregung sorgt der neue Palmers-Werbespot. Ein Model stellt eine blinde Frau in Unterwäsche dar. Kritik kam vom ÖBSV – dem Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Dabei kritisiert Mag. Höllerer: „In der TV-Kampagne wird ein völlig verdrehtes, unrealistisches und damit diskriminierendes Bild über blinde Menschen erzeugt, nur um in die Schlagzeilen zu kommen, nicht um den Betroffenen zu helfen“. Die Firma Palmers kontert, dass sie von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs vor der Realisierung des Spots beraten wurde.
Hier die gesamte Presseaussendung von Palmers:
Im Fokus stand während der gesamten Dreharbeiten die Authentizität, daher hat das Team von Palmers schon in der Konzeptionsphase sehr eng mit Vertretern der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs zusammengearbeitet. Jeder Produktions-Schritt wurde abgestimmt und die Experten standen mit Rat und Tat zur Seite.
Irene Vogel, Geschäftsführerin der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs: „Ich wurde vor Monaten von der Marketingverantwortlichen von Palmers telefonisch kontaktiert mit der Bitte um Beratung hinsichtlich eines Werbespots mit einer blinden Frau. Zunächst war ich noch skeptisch, aber die Bemühungen seitens des ganzen Teams, um einen wertschätzenden und eben nicht diskriminierenden Umgang, haben mich überzeugt.
Inklusion ist eines der wichtigsten Anliegen der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, die sich seit mehr als 75 Jahren für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen einsetzt. Es sollte selbstverständlich sein, blinden Menschen in der Werbung zu begegnen, sie sind Konsumenten wie du und ich. Ich persönlich finde den Spot, gerade auch aus der Sicht einer Frau mit Sehbehinderung, ästhetisch und ansprechend gemacht.“
Besonders wichtig war Palmers bei der Umsetzung die Darstellung einer selbstbewussten Frau, die bestimmt und eigenverantwortlich durchs Leben geht. Daher wurde auch von einer reinen „Kennzeichnung“ durch eine Blindenschleife Abstand genommen, sondern der Blindenstock als Symbol für Eigenständigkeit und aktive Teilnahme am Leben gewählt. Die Ästhetik und das Feingefühl der Bildsprache unterstreichen nochmals den Respekt gegenüber blinden Frauen.
„Es ist in keinster Weise unsere Intention, blinde Menschen zu diskriminieren oder sogar zu kompromittieren. Wir haben uns im Vorfeld zu diesem Spot sehr viele Gedanken gemacht, ob wir dieses Thema aufgreifen sollen oder nicht. Durch Gespräche mit Vertretern der Hilfsgemeinschaft wurden wir aber schnell darin bestärkt, dass wir damit eine wichtige und richtige Sache ansprechen können. Es ist wünschenswert, dass Menschen mit Sehbehinderung normal am Leben teilnehmen, dazu gehört auch die realistische Darstellung, dass Attraktivität und Selbstbewusstsein nichts mit Sehfähigkeit zu tun haben.“ so Gudrun Liska, Marketingleiterin von Palmers.
Dass für den Dreh ein sehendes Model eingesetzt wurde, ergab sich aus dem Umstand, dass ein weltweit angelegtes Casting nach einem blinden Model für den Unterwäsche-Spot erfolglos blieb.
Quelle: Palmers
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 15.11.2011
Artikel-Kategorie(n): Media Tipp
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