Der Kärntner Sozialreferent LR Christian Ragger kündigte diese Woche an, dass die Kärntner Landesregierung eine Änderung des Mindestsicherungsgesetzes anstrebt, das die Einhebung von Kostenbeiträgen bei der Heimunterbringung von Angehörigen vorsieht.
Nach der Steiermark ist nun Kärnten das nächste Bundesland, das den Pflegeregress einführen will. „Angehörige müssen derzeit keinen Beitrag zu den Kosten der Heimpflege leisten. Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, muss hingegen zahlen. So ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung zu Hause mit einem Betrag zwischen 1.500 und 2.000 Euro monatlich zu bemessen. Davon muss in der Regel ein großer Teil von den Angehörigen selbst getragen werden. Das ist eine klare Benachteiligung jener Familien, welche ihre Angehörigen zu Hause versorgen“, erklärte Ragger dazu in einer Presseaussendung.
Scharfe Kritik von der Arbeiterkammer
Scharfer Protest gegen den Plan von FPK und ÖVP, den Angehörigenbeitrag für die Unterbringung in Pflege- und Behindertenheimen wieder einzuführen, erhebt die AK. „Für viele Familienangehörige, die diese soziale Hilfestellung dringend benötigen, würde das eine neuerliche enorme finanzielle Belastung darstellen“, so AK-Präsident Goach und betont: „Die Sanierung des maroden Landesbudgets darf nicht wieder auf Kosten der Arbeitnehmer erfolgen!“
„Es kann nicht sein, dass die Sanierung des Landesbudgets schon wieder zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgen soll, die ohnehin ein schweres Auskommen mit ihrem Einkommen haben!“, betont Goach und stellt sich klar gegen die geplante Gesetzesänderung. „Es ist Aufgabe des Landes, für eine hochwertige Qualität der Pflege und eine entsprechende Finanzierung zu sorgen, ohne damit soziale Einschnitte zu forcieren“, fordert der AK-Präsident in einer Presseaussendung.
Kärntner VP: Pflege muss gesichert werden
„Wenn die AK und die SPÖ schon so vehemend gegen den geplanten Pflegeregress auftreten, dann warten wir gespannt auf die Vorschläge der SPÖ, wie wir das gesamte Pflegesystem in Zukunft finanziell absichern und vor allem, wie sie Ungerechtigkeit zwischen der finanziellen Belastung bei einer Pflege zu Hause gegenüber der Pflege im Heim ausgleichen will,“ so VP-Landesgeschäftsführer Thomas Goritschnig in einer Aussendung.
Quelle: APA
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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