Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurden heute Nacht nach 12-stündiger Verhandlung ergebnislos unterbrochen. Das Angebot einer Lohn- und Gehaltserhöhung (zwischen 2,95 und 3,05 Prozent) liegt unter der Inflationsrate von 3,2 Prozent. „Dieses „Angebot“ ist für Beschäftigten völlig inakzeptabel, da es mit einem Einkommensverlust gleichzusetzen ist.
Die BetriebsrätInnen planen daher bereits jetzt betriebliche und überbetriebliche Aktionen in allen österreichischen Regionen, um die Beschäftigten und die Öffentlichkeit über den Verhandlungsstand und die Bedeutung dieses Kollektivvertrages zu informieren“, sagen die VerhandlerInnen der Gewerkschaften vida und GPA-djp, Michaela Guglberger und Reinhard Bödenauer. Als erste Reaktion auf das ungenügende Arbeitgeber-Angebot werden in den Betrieben noch im Jänner 2012 Betriebsversammlungen stattfinden.
Der Kollektivvertrag der Berufsvereinigung der Arbeitgeber für Gesundheits- und Sozialberufe – der sogenannte BAGS-Kollektivvertrag – wird auf ArbeitnehmerInnenseite von der GPA-djp und der Gewerkschaft vida gemeinsam verhandelt. GPA-djp und vida fordern aufgrund der wertvollen Arbeit im Gesundheits- und Sozialbereich für die Beschäftigten nachhaltige, reale Einkommenszuwächse. Neben den gehaltsrechtlichen Forderungen enthält das Forderungspapier der Gewerkschaften auch Verbesserungen bei der Anrechnung von Vordienstzeiten und des Kilometergeldes sowie die Anrechnung von Karenzzeiten, um dem Unterschied bei der Lohn- und Gehaltsentwicklung von Frauen und Männern entgegenzuwirken.
„Die Betreuung und die Pflege von Menschen wird immer wichtiger für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft und hält sie auch zusammen. Die ArbeitnehmerInnen verdienen daher eine spürbare Lohn- und Gehaltserhöhung“, betont Reinhard Bödenauer, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter in der GPA-djp.
Michaela Guglberger, vida-Bundesfachgruppensekretärin für den Bereich der sozialen Dienste, ist über das Arbeitgeberangebot empört: „Dieses Angebot ist für die ArbeitnehmerInnen ein klares Signal, dass ihre wichtige und qualitative Arbeit im Interesse der Allgemeinheit in keiner Art und Weise gewürdigt wird. Wir fordern die Arbeitgeber dringend auf, vernünftige Angebote vorzulegen.“
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Quelle: APA
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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