Nach den österreichweiten Demonstrationen mit mehreren tausend TeilnehmerInnen am 1. Februar folgen ab heute weitere Aktionen der Gewerkschaften vida und GPA-djp.
„Wir machen sichtbar, wer im Verhandlungsteam der Arbeitgeber sitzt. Es liegt an der Arbeitgeberseite, einem fairen Kollektivvertragsabschluss für die Beschäftigten im privaten Sozial und Gesundheitsbereich zuzustimmen“, stellen der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Rudolf Kaske, und der Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, Wolfgang Katzian, klar.
„Besuch“ in Zentralen
Ab heute bis zum 17. Februar werden jeweils in den Morgenstunden von 7:00 bis 9:00 Uhr die Zentralen einzelner Vereine und Betriebe aus dem Sozialbereich „aufgesucht“. Darunter befinden sich unter anderem die Zentrale des Hilfswerks Österreich, das Büro des Kuratoriums der Wiener Pensionistenwohnhäuser, jenes der Volkshilfe Österreich sowie das Büro der Lebenshilfe Wien.
„Die GeschäftsführerInnen dieser Unternehmen sind Mitglieder des Arbeitgeberteams bei den KV-Verhandlungen. Wir fordern sie im Rahmen der Informationstage vor ihren Betrieben auf, ihre Blockadepolitik zu beenden“, sagen die beiden ChefverhandlerInnen auf Arbeitnehmerseite, Michaela Guglberger von der Gewerkschaft vida und Reinhard Bödenauer von der GPA-djp.
Einladung zu gemeinsamer Forderung an Politik
„Wir verstehen bis zu einem gewissen Grad, dass die Haltung der Arbeitgeber in beträchtlichem Ausmaß von den Geldgebern in Bund, Länder oder Gemeinden abhängt. Anstatt sich aber gegenseitig ausspielen zu lassen und die Einschränkung der Finanzierung der Leistungen der Beschäftigten zu akzeptieren, sollten sie gemeinsam den Druck auf ihre öffentlichen Auftraggeber verstärken und wesentlich aktiver ausreichende Mittel einfordern“, sagt Katzian.
„vida und die GPA-djp haben gemeinsam ein Modell zur nachhaltigen Finanzierung von Pflege und Betreuung erarbeitet. Dieser Pflegefonds soll insbesondere aus vermögensbezogenen Steuern finanziert werden. Wir laden die Arbeitgeber ein, gemeinsam mit uns bei der Politik die Umsetzung dieses Pflegefondsmodells einzufordern“, fügt Kaske hinzu.
Gerechter Lohn für wertvolle Arbeit
Bei den KV-Verhandlungen werde man aber weiterhin die Arbeitgeber aus dem Gesundheits- und Sozialbereich selbst in die Pflicht nehmen. „Es ist ihre Aufgabe, die Gelder für eine gerechte Entlohnung ihrer Beschäftigten sicherzustellen. Aus dieser Verantwortung werden wir sie nicht entlassen. Bei der nächsten Verhandlungsrunde am 20. Februar muss ein akzeptables Angebot der Arbeitgeber auf den Tisch“, verlangt Kaske.
„Die ArbeitnehmerInnen aus den Sozial- und Gesundheitsberufen leisten wertvolle Arbeit. Sie haben sich eine ordentliche Erhöhung ihrer Realeinkommen verdient. Das GPA-djp Präsidium steht voll hinter den Anliegen der Beschäftigten“, fasst Katzian die Stimmung bei der Präsidiumssitzung am 6. Februar zusammen.
Mehr Infos
Quelle: APA
AutorIn: vida, GPA-djp
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
Permalink: [Kurzlink]