Tortenüberreichung von LICHT FÜR DIE WELT als Erinnerung, die unterschriebenen Verpflichtungen umzusetzen.
Seit ihrer „Geburtsstunde“ am 30. März 2007 haben 153 Staaten die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterschrieben.
Österreich war vor fünf Jahren einer der ersten Unterzeichner-Staaten und hat sich damit zur Wahrung der Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet:
- Recht auf gleichberechtigten Bildungszugang
- Recht auf selbst bestimmtes Leben
- Gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt
- Umfassende Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen
Der Vertrag besagt, dass auch die Entwicklungszusammenarbeit so gestaltet sein muss, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu allen Projekten und Programmen haben.
Genau diesen Aspekt hat Rupert Roniger, Geschäftsführer von LICHT FÜR DIE WELT, bei der gestrigen Veranstaltung im Museum für Völkerkunde betont: „Zum 5. Geburtstag der UN-Konvention sind in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit erste gute Ansätze erkennbar. Aber sie ist noch weit davon entfernt, Menschen mit Behinderungen durchgängig einzubeziehen. Und das ist nicht nur eine Frage des beschämend niedrigen Budgets für Entwicklungshilfe, das leider weiter gekürzt wird und die Umsetzung der Konvention erschwert.“
Staatssekretär Wolfgang Waldner ist im Außenministerium zuständig für Entwicklungszusammenarbeit. Daher wurde ihm gestern Abend die Geburtstagstorte überreicht: „Es ist unbedingt notwendig, behinderte Menschen in Armutsgebieten zu fördern. Daher unterstützt die österreichische Entwicklungszusammenarbeit bereits seit vielen Jahren die Hilfsprogramme von LICHT FÜR DIE WELT. Im Sinne der UN-Konvention müssen wir aber in Zukunft noch viel mehr in dieser Richtung tun.“
Gerhard Höllerer ist Vizepräsident der österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation und Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich. Er unterstützt die Initiative von LICHT FÜR DIE WELT: „Es ist super, dass Österreich von Anfang an dabei war. Aber das war erst der Beginn. Jetzt geht es darum, diese Vereinbarungen auch tatsächlich umzusetzen!“
Auch international fällt die Bilanz nach 5 Jahren UN-Behindertenrechtskonvention ähnlich aus. Zwar haben 110 Staaten die Konvention bereits ratifiziert und sich damit zur vollständigen Umsetzung in ihren nationalen Gesetzen und Programmen verpflichtet. Genau da gibt es aber noch Nachholbedarf: Wie in allen anderen Politikbereichen genügt es auch in der Entwicklungszusammenarbeit nicht, einige wenige Vorzeigeprojekte für Menschen mit Behinderungen durchzuführen. „Denn die verwundbarsten Menschen in den Armutsgebieten unserer Erde brauchen ganz besondere Achtung und Aufmerksamkeit!“, so Rupert Roniger.
Hintergrund:
- Weltweit leben 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen, davon mehr als 80 % in Entwicklungsländern
- Ein Drittel der Kinder ohne Grundschulzugang auf der Welt ist behindert
- Armut und Behinderung bedingen einander
- Die Millennium-Entwicklungsziele, das größte Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, berücksichtigt Menschen mit Behinderungen nicht
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Quelle: APA
AutorIn: LICHT FÜR DIE WELT
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, UN Behindertenrechtskonvention
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