Grüne warnen davor, Behinderte in Heime und Institutionen zu drängen
In einer Aussendung am Donnerstag sprach sich Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes Österreich (PVÖ), dafür aus, dass ein Teil des Pflegegeldes in Form von Sachleistungen ausbezahlt werden soll. „Die Grünen sind mit dieser Forderung absolut nicht einverstanden“, reagiert die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer. „Es darf keinen Zwang zur Sachleistung geben.“ Das Pflegegeld muss als Geldleistung erhalten bleiben, um den Betroffenen die Wahlfreiheit für ihr Leben zu erhalten.
„Verpflichtende Sachleistungen würden behinderte Menschen wieder vermehrt in betreuende Institutionen drängen“, betont Jarmer. „Ganz im Gegenteil muss aber die Persönliche Assistenz bundesweit ausgebaut und der Neubau von großen Heimen gestoppt werden.“ – Die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen verlangt, dass behinderte Menschen die Möglichkeit haben müssen, ihren Aufenthaltsort frei wählen zu können. Sie dürfen nicht verpflichtet werden, in besonderen Wohnformen zu leben. Persönliche Assistenz muss für alle Behinderungsformen zur Verfügung stehen, so auch für Kinder und Jugendliche zur Ermöglichung des Schulbesuchs, für intellektuell behinderte Menschen sowie für sinnesbehinderte Menschen in Form von Kommunikationsassistenz.
Einig mit Blecha ist sich Jarmer in der Forderung nach regelmäßiger Valorisierung des Pflegegeldes.
Quelle: APA
AutorIn: Grüner Klub im Parlament
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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