Am Dienstag, 22. Oktober 2024 fand die erste Runde der KV-Verhandlungen für 2025 der Sozialwirtschaft Österreich statt. Hier eine kurze Zusammenfassung des aktuellen Stands der Verhandlungen.
Die erste Verhandlungsrunde für die rund 130.000 Beschäftigten des Kollektivvertrags Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) wurde nach 8 Stunden unterbrochen. SWÖ-Geschäfts- und Verhandlungsführerin Yvonne Hochsteiner bewertete das Gesprächsklima als „konstruktiv“.
Noch keine Annäherung bei Gehaltsvorstellungen
Die Seite der Arbeitgeber nannte nun erstmals eine konkrete Zahl für die Gehaltserhöhung: höchsten 3,6 % sollte diese nach den Vorstellungen der Unternehmen ausfallen. Aus der Sicht der Gewerkschaften sei diese Inflationsabgeltung zu wenig. Die Forderung der Arbeitnehmer bleibt bei 6,1 %, also eine Erhöhung deutlich über der allgemeinen Preissteigerung im vergangenen Jahr.
GPA: Verbesserung bei Arbeitsbedingungen besonders wichtig
Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA, erklärt: „Wir haben viele Rückmeldungen aus den Betrieben erhalten, dass neben dem Gehaltsabschluss der Schuh besonders bei den Arbeitsbedingungen drückt.“ Insbesondere die Themen Dienstplanstabilität und Entlohnung von Arbeiten in der Nacht und am Wochenende will die Gewerkschaft bei diesen Verhandlungen forcieren.
Pflegezuschuss „Auftrag an Regierung“
Keinesfalls gesichert ist derzeit die Weiterführung des Pflegezuschusses. Die Gewerkschaften fordern eine dauerhafte Festlegung im Kollektivvertrag und eine Beseitigung der bestehenden Ungerechtigkeiten bei der Zuerkennung. Die Arbeitgeber äußerten sich grundsätzlich positiv dazu, machen eine Zustimmung jedoch von Zusagen seitens der Regierung und den Ländern abhängig. In der Pressekonferenz am 23.10.2024 die SWÖ dazu:
Wir fordern daher abermals die politisch Verantwortlichen im Bund und in den Ländern auf, diese Ungleichheit zu beenden und die Finanzierung sicherzustellen, denn auch die Sozialpartner wollen diese Ungleichbehandlung repariert haben. Erst dann kann eine unbefristete Regelung im SWÖ-KV getroffen werden. Bis dahin sind die Beschäftigten mit einer befristeten Kollektivvertragsregelung konfrontiert. Der arbeitsrechtliche Anspruch kann damit auch wieder wegfallen.
SWÖ: Zulagen und Zuschläge nur „schwer zu erhöhen“
Die von den Gewerkschaften geforderte Erhöhung der Zulagen und Zuschläge lehnte die Arbeitgeberseite ab. Besser sei es, sich auf die Erhöhung der Grundgehälter zu konzentrieren, da dies nachhaltiger und auch gegenüber der öffentlichen Hand einfacher zu verhandeln sei.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 11. November 2024 statt.
Quellen
Unterlagen zur Pressekonferenz der SWÖ am 23.10.2024
20241023-PK-SWOe-Unterlage.pdf
ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund via OTS | 22.10.2024
KV Sozialwirtschaft – erste Verhandlungsrunde unterbrochen
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241022_OTS0141/kv-sozialwirtschaft-erste-verhandlungsrunde-unterbrochen
SWÖ via OTS | 23.10.2024
PK SWÖ 2: „Stellen Inflationsabgeltung bei KV-Verhandlungen in Aussicht“
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241023_OTS0068/pk-swoe-2-stellen-inflationsabgeltung-bei-kv-verhandlungen-in-aussicht
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 23.10.2024
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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