„Es erfüllt mich mit großem Stolz“, so der ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann, „dass der ORF seine barrierefreien Angebote im vergangenen Jahr weiter ausgebaut hat und so starke Zeichen für eine inklusive Gesellschaft sendet.“
Das im ORF-Aktionsplan niedergeschriebene Zielt, bis 2030 alle Sendungen untertitelt anzubieten rückt nach einer deutlichen Steigerung im Jahr 2024 immer näher. Fast 28.000 Stunden barrierefreies Programm wurden letztes Jahr ausgestrahlt. Damit sind Sendungen mit Untertitelung, Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache (ÖGS), Audiodeskription sowie Nachrichten in Einfacher Sprache gemeint.
Weißmann über weitere Pläne: „Im Sinne eines ‚ORF für alle‘ wollen wir ein Programm für alle Menschen in Österreich bieten, und mit dem beständigen Ausbau unserer Services sind wir auf einem guten Weg, die angestrebte 100-Prozent-Quote im Bereich der Untertitelung bis 2030 zu erreichen. Diesem Ziel und auch dem Ausbau aller weiteren Services gehen wir weiter mit großem Tatendrang nach, und ich bin überzeugt, dass uns auch in den nächsten Jahren noch einige besondere Meilensteine im Bereich der Barrierefreiheit und Inklusion gelingen werden.“
2024 übertrifft Forderungen und Ziele
Mit dem Aktionsplan legt der ORF die Schwerpunkte fest, deren Umsetzung jedes Jahr mehr Programm für alle Menschen in Österreich zugänglich machen sollen. Gemeinsam mit Vertreter:innen der verschiedenen Organisationen von Menschen mit Behinderungen werden die Ziele, und vor allem die notwendigen Schritte, ausgearbeitet. Das Jahr 2024 hat gezeigt, dass die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Untertitelung von verschiedenen Sendungen deutlich übertroffen wurden. Außerdem wurde die Forderung erfüllt, die reichweitenstarken „Bundesland heute“-Sendungen als Ganzes zu untertiteln. Diese sind nun immer kurz nach der Sendung online zu finden. Laut ORF wurden auch weitere Vorgaben und Forderungen, die bei anderen Sendungen in Bezug auf den Zugang für hör- und sehbehinderte Menschen und Menschen mit einer Lernberhinderung geäußert wurden, „erreicht bzw. übertroffen“.
ORF 1 und ORF 2 erreichen hinsichtlich der Untertitelung eine Quote von 90%, der ORF III schafft 68%. Im gesamten Jahr wurden jedenfalls 63 Prozent des gesamten ORF-Programms untertitelt, was einem neuen Höchstwert entspricht. Weiters wurde 715 Stunden an Sendungen in Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ausgestrahlt – ein neuer Höchstwert. Auch das Angebot in Einfacher Sprache wurde ausgebaut, zuletzt mit einer Artikelrubrik auf ORF Topos und einem neuen FM4-Podcast in Einfacher Sprache. Außerdem gibt es mit sechs täglichen Meldungen auf der Startseite von news.ORF.at, Fernsehnachrichten in Einfacher Sprache von Montag bis Freitag um 19.25 Uhr in ORF III ein breites Angebot und verschiedene Zugänge zu Nachrichten in Einfacher Sprache.
Der ORF hebt außerdem hervor, dass er neben zahlreichen Programmschwerpunkten wichtige Initiativen zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft setzte. So wurden bei dem inklusiven Casting „Mach dich sichtbar“ zehn Menschen mit Behinderung ausgewählt, die eine Chance bekommen, in Werbung und TV-Produktionen aufzutreten.
Aktionsplan definiert konkrete Ziele
Beim Thema Untertitelung wurden mittlerweile viele Lücken geschlossen. Seither werden „Guten Morgen Österreich“ ab 6.30 Uhr und die Frühausgaben der „Zeit-im-Bild“ barrierefrei angeboten. 2025 wird das Ziel angestrebt, die Barrierefreiheit von ORF SPORT + wesentlich zu verbessern: mittels automatisierter Untertitelung durch künstliche Intelligenz soll der Zugang für allerlei Menschen deutlich erleichtert bw. möglich gemacht werden. Bezüglich den „Bundesland heute“-Sendungen ist geplant, dass die untertitelte Version nicht erst später online verfügbar sein wird, sondern, dass sie bereits live mit Untertitel ausgestrahlt wird. Weiters ist auch Ausbau von Audiodeskription, also der akustischen Bildbeschreibung für Menschen mit einer Sehbehinderung, geplant. Schlussendlich soll eine zusätzliche Sendung im Hauptabend mit Gebärdensprache angeboten werden.
Barrierefreiheit und Inklusion im ORF
Der ORF schreibt in seiner Presseaussendung, dass es ihm ein Anliegen ist, Inklusion in der Gesellschaft anzutreiben und selbst Beiträge dazu zu leisten. „Die Abteilung ‘Barrierefreiheit und Inklusion’ des ORF setzt sich für die barrierefreie Teilhabe von rund zwei Millionen Menschen in Österreich ein, die mit Behinderungen oder Einschränkungen leben. Als Teil des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags – vor allem aber als gesellschaftliche Verpflichtung – arbeitet das Team daran, Hürden in den Bereichen Hören, Sehen und Verstehen abzubauen. Täglich werden mehr als 76 Stunden Untertitel angeboten und Sendungen mit Audiodeskription in Österreichischer Gebärdensprache sowie Nachrichten in Einfacher Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten und schwacher Sprachkompetenz zur Verfügung gestellt. Ziel des ORF ist ein Programm ohne Barrieren, das für alle Menschen in Österreich zugänglich ist. Darüber hinaus strebt der ORF eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an, indem er deren Stimme im ORF und in seinen Programmen stärkt und fördert.”
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 28.02.2025
Artikel-Kategorie(n): Gleichstellung und Antidiskriminierung, News
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