Eine Möglichkeit, neue Finanzmodelle in der Behindertenhilfe in Wien einzuführen, wäre die Weiterentwicklung der Pflegegeldergänzungsleistung zu einem Persönlichen Budget als Option für alle Menschen mit Behinderung. Bei der IVS Tagung in Wien im Juni 2012 war das Persönliche Budget eine Forderung…
Personenzentrierte Finanzierungsmodelle gibt es in Wien schon in Ansätzen. Die Pflegegeldergänzungsleistung ist eine Form von Persönlichem Budget. Diese PGE ist jedoch auf bestimmte Gruppen von behinderten Menschen beschränkt und ermöglicht auch lediglich die Finanzierung einer einzigen Leistung, nämlich Persönlicher Assistenz.
Nun liegt der Gedanke nicht fern, ein derartiges Modell auszubauen und auszuweiten. Nicht nur einmal ist dieses neue, moderne Finanzierungsmodell bei der IVS Tagung gefordert worden. In einer der Arbeitsgruppen stand es ganz ober auf der Liste gewünschter Veränderungen (siehe Foto).

FlipChart der Arbeitsgruppe Finanzierung auf der IVS Tagung 2012 (Foto: behindertenarbeit.at)
Wenn etwas Signifikantes in der Behindertenpolitik weiter gehen soll, dass wird das Persönliche Budget kommen müssen. Dieses Finanzierungsmodell würde eine Machtverschiebung in Richtung behinderte Menschen bedeuten und somit vieles ermöglichen, was heute noch schwer denkbar ist.
Machtverschiebung bedeutet für manche eine Vergrößerung der Macht: Behinderte Menschen werden ermächtigt, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und zu bestimmen, wer was wann für sie tun soll. Für andere widerum bedeutet das einen Machtverlust: BetreuerInnen und ganze Institutionen werden sich zurücknehmen müssen. Aus Pflege wird Assistenz, aus Betreuung wird Unterstützung.
Mehr zur IVS Tagung gibt es auf der Homepage der Interessenvertretung sozialer Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Behinderung:
AutorIn: Thomas Stix
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Behindertenpolitik, News
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