In Perg und in der Nähe von Linz sollen zwei neue Sonderschulen entstehen, obwohl diese den menschenrechtlichen Verpflichtungen der UN-Behindertenrechtskonvention sichtlich widersprechen. Die Lebenshilfe Österreich startet eine Protest-Aktion.
Neue Bauten in Oberösterreich
Unter Verweis auf einen „Mehrbedarf“ und „Wahlfreiheit“ sollen in Oberösterreich gleich zwei neue Sonderschulen errichtet werden, in Linz sollen bereits 2029/30 für 150 Kinder die Pforten geöffnet werden. Diese Vorhaben ist nicht im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, die in Österreich seit 2008 in Kraft ist und die die Republik dazu verpflichtet die darin festgeschriebenen Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten, so die Lebenshilfe Österreich: „Kinder mit Behinderungen haben ein Recht auf inklusive Bildung im Regelschulsystem – ohne Ausnahme.“
Hanna Kamrat, Vizepräsidentin der Lebenshilfe Österreich und Selbstvertreterin aus Bad Ischl, die selbst in einer Sonderschule war, betont: „Sonderschulen sind für mich ein absolutes No-Go. Wäre ich in einer inklusiven Schule gewesen, wäre ich heute viel weiter. Sehr schade, dass Österreich hier Rückschritte macht!“
Weiters hebt Roland Öhlinger, Mitglied im Selbstvertretungsbeirat der Lebenshilfe Österreich, hervor: „Ich wurde als Kind in eine Sonderschule abgeschoben. Ich will, dass Kinder von heute das nicht mehr erleben müssen.“
Warum sind neue Sonderschulen ein Problem?
Die Lebenshilfe argumentiert gegen den Ausbau:
- Sonderschulen trennen, statt zu verbinden. Sie zementieren Ausgrenzung und stigmatisieren Kinder von klein auf.
- Wahlfreiheit ist eine Illusion, solange die Regelschule nicht über die nötigen Ressourcen für Inklusion verfügt.
- Öffentliche Mittel sind knapp. Jeder Euro in Beton für Sonderschulen fehlt beim Ausbau inklusiver Klassen und in der Schul-Assistenz für Kinder mit Behinderungen.
Aus diesen Gründen fordert die Lebenshilfe Österreich einen sofortigen Stopp der geplanten Neubauten. Österreich brauche keine neuen Sonderschulen, sondern ein inklusives Schulsystem, das alle Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam fördert.
In diesem Sinn wird zu kurzen Emails an die Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.ᵃ Christine Haberlander (ÖVP) und den Bürgermeister von Linz, Mag. Dietmar Prammer (SPÖ), aufgerufen.
Die Lebenshilfe schreibt in einem Aufruf:
Bitte unterstütze unser Anliegen, indem du ein kurzes E-Mail schreibst, an:
- Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.ᵃ Christine Haberlander (ÖVP)
lhstv.haberlander@ooe.gv.at- Bürgermeister Mag. Dietmar Prammer (SPÖ), Linz
dietmar.prammer@mag.linz.atFormuliere deine Sorge höflich, aber klar: Fordere, den Bau der Sonderschulen zu überdenken und stattdessen inklusive Bildung zu stärken – im Sinne der UN-BRK, der Kinder und unserer Zukunft.
DANKE für deine Unterstützung!
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 08.10.2025
Artikel-Kategorie(n): News, Schulische Integration
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