Reger Austausch, erster Job und viele gleichermaßen spannende, erfreuliche, aber auch ernüchternde Erkenntnisse
Im Spätherbst 2011 startete das privat initiierte Projekt CEOs on Wheels. Ziel des Mentoring-Programms war und ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen TopmanagerInnen und Menschen im Rollstuhl zu ermöglichen und zu fördern, Barrieren im Kopf abzubauen und Unternehmen zu zeigen, dass Menschen mit einer körperlichen Behinderung hervorragende Leistungen erbringen können. Elf Paare haben sich seither gleichermaßen regelmäßig wie rege ausgetauscht. Begleitet wurde das Projekt durch eine Studie von Heike Mensi-Klarbach der Abteilung Gender und Diversitätsmanagement an der WU Wien.
Dienstagabend lud CEOs on Wheels Initiator Michael Sicher, gemeinsam mit den Österreichischen Lotterien, zu einer Zwischenbilanz nach einem Jahr Mentoring und präsentierte durchaus ambitionierte Pläne für die Zukunft. „Es ist ein sehr gutes Gefühl zu sehen, wie engagiert MentorInnen und Mentees in dieses Projekt gegangen und viel für sich persönlich mitnehmen konnten“, resümiert Sicher. „Ganz besonders freut es mich, dass alle Teilnehmer übereinstimmend berichten, dass gewisse Anfangs im Kopf vorhandene Barrieren, sehr rasch verschwunden sind.“ Das war letztlich auch die Intention des Projektes.
Sehr aufschlussreich, wenngleich nicht nur positiv, sind die Ergebnisse der Studie ausgefallen, mit der das Projekt begleitet wurde. „Die MentorInnen geben an, nach anfänglichen Berührungsängsten im Rahmen des Programms gelernt zu haben, mit Menschen im Rollstuhl umgehen zu können und dabei in erster Linie den Mensch mit seinen Qualitäten zu sehen, nicht etwa die körperliche Behinderung der Person“, heißt es darin. Es würden derartige Erkenntnisse aber in den Unternehmen zu wenig greifen. Die Anstellung von Menschen mit Behinderung würde zu sehr als eine „soziale Leistung des Unternehmens“ gesehen, anstatt dass das Potenzial dieser Menschen als solches als Bereicherung gesehen würde.
Neben den Gastgebern Michael Sicher und Bettina Glatz-Kremnser, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien und den Mentoring-Paaren, waren auch einige der teilnehmenden Managerinnen und Manager ins Studio 44 gekommen, darunter Sigrid Oblak, Geschäftsführerin der Wien Holding, Ursula Simacek, Geschäftsführerin von Simacek Facility Management, Klaus Pekarek, Generaldirektor der Raiffeisen Versicherung und Rudolf Kemler, ÖIAG-Vorstand. Moderiert wurde der Abend samt angeregter Diskussion von Freya Schumann. Eines der Highlights war, gleich zu Beginn des Abends, eine Performance von Vera Rebl und Cornelia Scheuer von DanceAbility, einer Organisation, die den Tanz von Menschen mit und ohne Behinderung fördert und zuletzt beim ImpulsTanz Festival mit Workshops Furore machte.
CEOs on Wheels Initiator Michael Sicher begnügte sich freilich nicht damit, Bilanz zu ziehen, sondern präsentiert auch einige Neuerungen und weitere Pläne. So hat er zwischenzeitlich als Trägerorganisation für die weiteren Aktivitäten den Verein „High Rollers“ gegründet und hofft natürlich auf eine möglichst große Zahl fördernder Mitglieder. Als StartUp-Sponsoren konnte er bereits Wien Holding und Raiffaisen Versicherung (Gold-Partner) und Simacek Facility Management gewinnen (Silber-Partner). Und er hat auch schon die zweite Runde von CEOs on Wheels in Aussicht gestellt. Erste Interessenten dafür haben sich bereits gemeldet, weitere, vor allem auf Mentorenseite, sind natürlich herzlich willkommen. Gegenüber der ersten Runde wird das Programm auch um eine Reihe von Workshops erweitert. Auch Mentees können sich bereits für die nächste Runde bewerben.
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Quelle: CEOs on wheels
AutorIn: Michael Sicher
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsintegration und unterstützte Beschäftigung, News
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