Voget: „Nur barrierefrei bauen ist zukunftsorientiert und nachhaltig“
Wohnen muss billiger werden. Das gilt auch und ganz besonders für Menschen mit Behinderungen, die oft nur über ein geringes Einkommen verfügen. Doch das Angebot an barrierefreien Wohnungen ist gering und der Ausbau droht dem Sparstift zum Opfer zu fallen, wie Aussagen aus der Baubranche und Maßnahmen in einzelnen Bundesländern befürchten lassen. „Nicht zuletzt angesichts der demografischen Entwicklung ist nur barrierefreies Bauen zukunftsorientiert und nachhaltig“, so ÖZIV-Präsident Dr. Klaus Voget.
Lifte, Rampen, Bewegungsflächen – was österreichweit in den OIB-Richtlinien geregelt ist, um Wohnungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich und nutzbar zu machen, wird zunehmend unter dem Titel Einsparungspotentiale im Wohnbau subsummiert. Doch diese sogenannten Einsparungen würden auf Kosten all jener gehen, die diese Einrichtungen dringend brauchen: das betrifft Menschen mit Behinderungen ebenso wie Eltern mit kleinen Kindern oder ältere Menschen. Wer jetzt vordergründig billiger baut, baut im Endeffekt teuer. Denn nachträgliches Adaptieren kostet ein Vielfaches, wie auch Studien belegen. Außerdem ist barrierefreies Bauen wertsteigernd und die Objekte sind besser vermietbar und verkaufbar.
„In der ganzen Debatte um leistbares Wohnen dürfen Menschen mit Behinderungen nicht vergessen werden“, fordert Dr. Voget. „Unsere Vorschläge dazu lauten: Zweckwidmung der Wohnbaufördermittel und Koppelung der Vergabe dieser Mittel an Barrierefreiheit. Damit auch im geförderten Wohnbau sinnvoll barrierefrei geplant und gebaut werden kann, müssen die geförderten Wohnflächen entsprechend angepasst werden.“ Für Gespräche stehen die Expertinnen und Experten des ÖZIV allen an zukunftsorientierten Lösungen Interessierten gerne zur Verfügung.
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Quelle: APA OTS
AutorIn: Österreichischer Zivil-Invalidenverband
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Gleichstellung und Antidiskriminierung, News
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