Am 19.11.2013 fand im Austria Center Vienna die zweite Fachtagung der SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH statt. behindertenarbeit.at war dabei.
Die Wirkung von Sozialwirtschaft war das Thema der Tagung. Etwa 400.000 Beschäftigte umfasst die Branche Gesundheit und Soziales in Österreich. Die Leistungen erstrecken sich von der Arbeit in Kindergärten bis hin zur Sterbebegleitung – in allen Lebensaltern nehmen Menschen Dienste der Sozialbranche in Anspruch. Wolfgang Gruber, Vorstandsvorsitzender der SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH, nannte eine zentrale Wirkung den Zusammenhalt der Gesellschaft; Sozialwirtschaft sei Garant für den Sozialen Frieden in einer Gesellschaft.
Wie kann Wirkung gemessen werden?
Eine immer wieder kehrende Frage war, wie die Wirkung von Sozialer Arbeit gemessen werden könne. Nikolaus Dimmel stellte in seinem Vortrag etwa die Frage: „Wie soll z. B. ein verhinderter Kindesmissbrauch gemessen werden?“ Soziale Arbeit setzt oft da an, wo kein messbarer Erfolg nachgewiesen werden kann. Soziale Arbeit (finanziell) zu fördern sei daher oftmals eine politische Entscheidung, die von einer Gesellschaft aus humanitären Grundsätzen heraus getroffen wird.
Sozialbranche wird wachsen
Der demographische Wandel hin zu einer älter werdenden Gesellschaft bringt mit sich, dass Soziale Dienste in Zukunft noch mehr Bedeutung erlangen werden. Dies ist ein Grund dafür, warum es ein weiteres Wachstum in der Sozialbranche geben werde.
Steigender Kostendruck
Ganz aktuell war das Problem des steigenden Kostendrucks, dem die Organisationen zunehmend gegenüberstehen, bei den TagungsteilnehmerInnen ein besonders dringliches. Die jährliche kollektivvertragliche Erhöhung der Gehälter würde immer öfter von den Fördergebern nicht oder zu wenig berücksichtigt. Mit Nachdruck werde die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH daher bei den zuständigen Stellen eine Indexanpassung bei den Leistungsverträgen fordern, so Wolfgang Gruber. Darüber hinaus werde eine Investitionsmilliarde in den Gesundheits- und Sozialbereich gefordert.
Kollektivvertrags-Verhandlungen 2014
Erste Infos gab es auch zu den bevorstehenden BAGS-KV-Verhandlungen 2014. Es wird dieses Jahr keine Globallohnrunde gemeinsam mit Diakonie und Caritas geben. Die Übergabe der Forderungskataloge zw. SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH und den Gewerkschaften wird am 9. Dezember erfolgen. Die erste Verhandlungsrunde wird voraussichtlich im Jänner 2014 stattfinden.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News, Soziale Arbeit und Begleitung
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