Der Dachverband berufliche Integration Austria fordert einen massiven Ausbau der Dienstleistungen der beruflichen Integration
„Arbeitsassistenz, JobCoaching und Berufsausbildungsassistenz sind die besten Maßnahmen gegen die steigende Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung“, ist Mag.a Marlene Mayrhofer, die Geschäftsführerin des dabei-austria überzeugt. „Sie wirken nachweislich und sind bereits seit zwei Jahrzehnten erfolgreich in der beruflichen Integration von behinderten Menschen“.
Arbeitsassistenz und Co. stehen den Unternehmen kostenlos zur Verfügung, wenn sie behinderte Menschen einstellen wollen oder bereits im Unternehmen haben. Wie eine Studie im Auftrag des Dachverbands zeigt, ist nicht der Kündigungsschutz selbst in den meisten Fällen tatsächlich das Problem. „Vielmehr geht es darum die Potenziale behinderter MitarbeiterInnen aufzuzeigen, Informationen und gute Beispiele bereit zu stellen sowie Unternehmen bei allen Fragen und praktischen Anliegen rund um die Beschäftigung behinderter MitarbeiterInnen kompetent zu beraten und zu begleiten“, betont Mayrhofer.
Die sozialen Dienstleistungsunternehmen, die diese Angebote im Auftrag des Bundessozialamts umsetzen, sind für die Betriebe vor Ort die kompetenten und verlässlichen AnsprechpartnerInnen. Sie kennen die Region und die Wirtschaftsstruktur, sie wissen um die individuellen Bedürfnisse der Betriebe und ihren Personalbedarf. Der Dachverband berufliche Integration Austria meint daher: Ausbau und Stärkung dieses Angebots sind die Mittel der Wahl, wenn es darum geht Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung zu bekämpfen.
Arbeitsassistenz bringt ArbeitgeberInnen und behinderte MitarbeiterInnen zusammen
„Die von der Wirtschaftskammer befürchtete Diskrepanz zwischen zur Verfügung stehenden behinderten ArbeitnehmerInnen und den von ArbeitgeberInnen zu erfüllenden Pflichtzahlen kann durch Arbeitsassistenz und Co. am besten reduziert werden“, ist Mayrhofer überzeugt, „unterstützen sie doch in kompetenter Weise ein Matching zwischen arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung und Betrieben“. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis gäbe es genug, denn, so ergänzt Mayrhofer: „Die erfolgreiche Arbeit der Anbieter zeigt sich auch an den Erfolgszahlen der vergangenen Jahre“. 2012 kamen Arbeitsassistenz, Berufsausbildungsassistenz und JobCoaching in mehr als 18.000 Fällen zum Einsatz. Sie begleiten und beraten bei Personalauswahl und Einarbeitungszeit, arbeiten mit den behinderten MitarbeiterInnen und ihren KollegInnen um eine gute Integration zu unterstützen. Sie können gegebenenfalls auch rasch und vertraut bei Arbeitsplatzschwierigkeiten eingreifen. Die Berufsausbildungsassistenz steht dem Lehrbetrieb und dem Lehrling über die gesamte Lehrzeit inkl. Berufsschulbesuch als verlässliche Partnerin zur Seite.
Ausbau der Dienstleistungen und kluge Anreizsysteme gegen hohe Behindertenarbeitslosigkeit
Dabei-austria GF Marlene Mayrhofer ist überzeugt: „Ein Ausbau der Dienstleistungen der beruflichen Integration, gekoppelt mit einer klugen Gestaltung der Anreizsysteme, erhöht die Integrationschancen von behinderten Menschen“. Die Ergebnisse der dabei-austria Studie belegen die Bedeutung von Förderungen für Erfolge der Arbeitsassistenz in Österreich: Zu 91 Prozent wird von den Befragten der Wegfall oder die Kürzung von Lohnförderungen als integrationshemmend angesehen. Mayrhofer betont in diesem Zusammenhang: „Förderungen für DienstgeberInnen spielen für die Arbeitsassistenz eine wesentliche Rolle als Türöffner für die Zusammenarbeit mit Unternehmen.“
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Quelle: APA OTS
AutorIn: Dachverband berufliche Integration Austria
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsintegration und unterstützte Beschäftigung, News
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