Zum 46. Mal wurde am 6. Juni 2014 der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand im Wiener Rathaus statt. Einer der Preise ging diesmal an „Zitronenwasser“.
Der seit 1967 verliehene Preis in den drei Sparten Dokumentation, Fernsehfilm und Sendereihe wird von der Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich (ARGE BHÖ), vom Büchereiverband Österreichs (BVÖ), vom Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) und vom Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) verliehen.
Unter den heurigen Gewinnern befand sich die Reihe „Zitronenwasser“, ausgestrahlt am Community TV-Sender OKTO. Zitronenwasser TV – produziert von Ernst Spiessberger und moderiert von Martin Habacher setzte sich mit dem Leben behinderter Menschen auseinander und schaffte es erfolgreich, Menschen mit Behinderung abseits der herkömmlichen Klischees darzustellen und behindertenpolitische Statements abzugeben, die so gar nicht dem Mainstream entsprechen.
Traditionen kritisch hinterfragt
In der Episode „Ich wünsche mir von Licht ins Dunkel“ (erschienen am 24.12.2012) etwa sprechen sich Vertreter von Behindertenorganisationen und Aktivisten der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung für eine Abschaffung der ORF-Spendenaktion aus.
Diese Zitronenwasser-Folge hat ein derart starkes Echo hervorgerufen, dass VertreterInnen von „Licht ins Dunkel“ in einer weiteren Episode („Mein Licht ins Dunkel“, veröffentlicht am 22.01.2013) ihre Gegenstandpunkte darlegten und das Fortbestehen von „Licht ins Dunkel“ verteidigten.
Neu seit 2014: „Sendung ohne Barrieren“
Die Reihe Zitronenwasser musste nach fünf Folgen eingestellt werden. Es gibt jedoch seit Anfang 2014 ein Folgeprojekt namens „Sendung ohne Barrieren“. Die „Sendung ohne Barrieren“ wird von behindertenarbeit.at mitgestaltet und auch mit einem kleinen Beitrag mitfinanziert. Wieder mit dabei ist Erfolgsmoderator Martin Habacher.
Bisher sind vier Folgen der „Sendung ohne Barrieren“ erschienen. Die Themen drehen sich um das Leben mit Behinderung und Behindertenpolitik in Österreich. Schon für die erste Folge konnte Behindertenanwalt Erwin Buchinger für ein Interview gewonnen werden. Die zweite Sendung schaute wieder bei den ProtagonistInnen aus Zitronenwasser TV, „Markus & Johanna„, vorbei, und in der dritten Folge sprach Dorothea Brozek über behindertenpolitische Entwicklungen in Sachen Persönliche Assistenz. Die vierte Episode portraitierte Elisabeth Löffler, eine Mutter mit Behinderung, die ihr Leben als Alleinerzieherin meistert.
Derzeit erscheint die „Sendung ohne Barrieren“ im gleichnamigen Youtube-Channel. Über eine mögliche Ausstrahlung beim Community-TV OKTO werden derzeit Gespräche geführt.
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AutorIn: behindertenarbeit.at
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Bildungsnews, News
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