In einer Pressekonferenz ruft die Berufsvereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS) zur „sozialen Landesverteidigung“ auf.
Der soziale Standard sei in Gefahr, dies werde sehr drastisch etwa bei den geplanten Kürzungen der Sozialbudgets in den Ländern (jüngst z.B. in der Steiermark) immer deutlicher. Diesem Trend soll entgegengewirkt werden. Und dabei soll nicht nur der derzeitige Status Quo aufrecht erhalten werden, sondern auch der Ausbau von sozialen Leistungen möglich sein.
Konkret fordert die BAGS:
- Sicherstellung der vorhandenen Betreuungsangebote, Schließung von bestehenden Versorgungsdefiziten und bedarfsgerechter Ausbau der sozialen Infrastruktur
- Anerkennung der Leistungen in den Sozialunternehmen durch Vertrags- und Planungssicherheit über längere Zeiträume.
- Berücksichtigung der kollektivvertraglichen Abschlüsse in den Leistungsabgeltungen der öffentlichen Hand und damit Sicherstellung einer adäquaten Bezahlung der Mitarbeiter-/innen.
- Kritisches Überprüfen von staatlichen Kürzungsmaßnahmen im Hinblick auf die unmittelbaren Auswirkungen auf hilfsbedürftige Menschen.
- Sicherstellung der benötigten Mittel für den Sozialbereich angesichts wachsender sozialer Herausforderungen.
„Nur die Grundbedürfnisse abzusichern, nach dem Motto ‚warm, trocken, sauber‘ ist zu wenig“, betont Wolfgang Gruber, Vorstandsvorsitzender der BAGS. Der zunehmende steigende Kostendruck auf die Dienstleistungsunternehmen durch Kürzungen der Fördermittel dürfe nicht die Qualität der Leistungen verringern. Eine adequate Bezahlung sowie das Vorhandensein von ausreichend Personal sei eine unbedingte Notwendigkeit.
Auf die wachsenden Herausforderungen im Sozialbereich durch die demografischen Veränderungen, Leistungsdruck und zunehmende „soziale Verwahrlosung“ unter Kindern und Jugendlichen weist auch Walter Marschitz hin. „Wir haben große Sorge,“ so Marschitz „dass wir unter den gegebenen Rahmenbedingungen die sozialen Aufgaben in Zukunft nicht mehr erfüllen können“.
Auf der Facebookseite „Die Soziale Landesverteidigung“ soll in den kommenden Wochen mit konkreten Zahlenbeispielen das Bewusstsein für den Wert sozialer Leistungen geschärft werden. Die BAGS lädt ein, sich an der Diskussion zu beteiligen.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 26.08.2020
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, Behindertenpolitik, News
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