Demonatration von behinderten Menschen auf der Messe Jeder für Jeden im Rathaus
In der Politik ist es anscheinend so, dass gewisse Dinge nur mithilfe eines gewissen Nachdrucks erreicht werden können. „Beim Reden kommen die Leut z’sam“ ist eine gängige Redewendung, wenn es um gelungene Konfliktlösung geht. Einen solchen Dialog wollen wir behinderten Menschen, die mit Persönlicher Assistenz in Wien leben, haben.

Demo im Wiener Rathaus am 13.06.2010 (Foto: behindertenarbeit.at)
Am heutigen Sonntag, 13. Juni 2010, hat eine Gruppe von AssistenznehmerInnen die Messe „Jeder für Jeden“ im Wiener Rathaus zum Anlass genommen, diesen Dialog einzufordern – und zwar direkt bei Stadträtin Sonja Wehsely im Beisein des Bürgermeisters Michael Häupl.
In Wien hat sich in den letzten Jahren in einer guten Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und behinderten ExpertInnen eine praktikable Lösung für Persönliche Assistenz entwickelt. Leider sind entgegen dieser Entwicklung in den letzten Wochen Verschlechterungen für PA-BezieherInnen entstanden. In einem Brief hat eine engagierte Gruppe von behinderten Menschen (welcher auch ich angehöre) versucht, bei Stadträtin Wehsely einen Gesprächstermin zu bekommen. Frau Wehsely hat ein derartiges Gespräch abgelehnt.

Ganz in Rot Stadträtin Wehsely neben Bürgermeister Häupl und einem verblüfften Moderator (Foto: behindertenarbeit.at)
„Stadt verweigert Dialog“ und „Wien verstösst gegen UN-Konvention“ war auf den Transparenten zu lesen, die wir auf das Podium gebracht haben. Die Anwesenden waren sichtlich erstaunt über die Aktion. Als die Transparente aufgerollt wurden, forderte Herr Bürgermeister Häupl uns auf, auf die Bühne zu kommen. Das Wort wurde uns jedoch nicht erteilt, weshalb wir dann doch das mitgebrachte Megafon auspacken mussten…
Schließlich wurde uns vom Herrn Bürgermeister mit Zustimmung der Stadträtin ein Gesprächstermin zugesagt.

Die Demo und das altehrwürdige Rathaus (Foto: behindertenarbeit.at)
Beim Thema Persönliche Assistenz geht es für uns betroffenen behinderten Menschen um unsere Selbstbestimmung, um unsere Existenz, die wir uns aufgebaut haben. Wir hoffen, gemeinsam im Dialog mit der Stadt Wien weiterhin gute Erfolge für das selbstbestimmte Leben behinderter Menschen im Sinne der UN-Konvention erzielen zu können.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 25.05.2015
Artikel-Kategorie(n): News, Persönliche Assistenz
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