Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich leider nur einen halben Tag am BIZEPS-Kongress am 14. und 15. April 2011 im Kolpinghaus, 1060 Wien teilnehmen. Ich möchte hier ein paar Eindrücke schildern.
„Wir haben einen Plan!“ lautete der Titel der Veranstaltung, und in der Tat, die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in Österreich hat schon lange einen Plan in Richtung Selbstbestimmung mit Persönlicher Assistenz. Bei diesem Kongress wurde das wieder sehr deutlich.
Bundeseinheitliche PA frühestens ab 2015

Max Rubisch, Sozialministerium (Quelle: BIZEPS)
Einen Plan gibt es nun auch seitens der Regierung. Wie behindertenarbeit.at berichtete, wurde im März ein 5-Parteien-Antrag zu Persönlicher Assistenz im Sozialausschuss beschlossen. Damit ist nun das Sozialministerium beauftragt, eine österreichweite Lösung zu suchen. Max Rubisch vom Sozialministerium nahm beim Kongress in seiner Rede dazu Stellung. Ein Zeitrahmen wurde bis 2015 festgelegt, denn dann würde es auch einen neuen Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern geben, und im Rahmen dieses neuen Finanzausgleichs solle die österreichweite Regelung zur Persönlichen Assistenz kommen.
Arbeitsgruppe ohne behinderte Menschen
Wir konnten von Herrn Rubisch auch erfahren, dass es nun eine Arbeitsgruppe zur PA im Sozialministerium gebe, diese Arbeitsgruppe verhandelt mit den Ländern und „legt die Eckpunkte fest“. In dieser ersten Phase sind keine BehindertenvertreterInnen dabei! Obwohl lt. Rubisch nach diesen ersten Verhandlungen die behinderten Menschen eingebunden würden, erscheint diese Vorgehensweise nicht sehr sinnvoll zu sein. Es sollte doch schon wenn die Grundlagen einer Regelung erstellt werden, die Betroffenen von Anfang an mit dabei sein! Das würde langwierige Ausbesserungsarbeiten im Nachhinein ersparen.
Persönliche Assistenz muss für alle behinderten Menschen möglich sein!

Frau Ilse und Birgit Mayer mit Assistentin, die ihren Erfahrungsbericht vorliest. (Quelle: BIZEPS)
Einen hervorragenden Beitrag lieferte Frau Mayer, eine junge Frau mit Lernschwierigkeiten im Rollstuhl, gemeinsam mit ihrer Assistentin und ihrer Mutter sowie der WAG-Beraterin Jasna Puskaric. „Ich habe einen Traum“, so der Titel. Die Geschichte erzählte von den positiven Veränderungen, die für Frau Mayer entstanden sind, seitdem sie ihr Leben – zumindest teilweise – mit Assistenz gestalten kann. Der „Traum“ ist die Bewilligung von mehr Assistenzstunden, damit Frau Mayer ihr Leben selbst in die Hand nehmen kann.
Ich hoffe, dass auch der Nachmittag und der Freitag so gelungen verlaufen sind, wie dieser Vormittag. Danke jedenfalls an das Team von BIZEPS für den gelungenen Kongress!
Link:
Fotos vom Kongress auf flickr.com
Link BIZEPS:
www.bizeps.at
AutorIn: Thomas Stix
Zuletzt aktualisiert am: 04.06.2015
Artikel-Kategorie(n): News, Persönliche Assistenz
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