Gewerkschaften fordern beträchtliche Gehaltserhöhung; Arbeitgeber stellen lediglich Valorisierung in Aussicht – um „Arbeitsplätze zu sichern“.
Wenn es nach den Vorstellungen der Gewerkschaften und der Arbeitgebervertreter zu den Kollektivverträgen 2016 geht, steht den Verhandlungsparteien nach der Weihnachtspause ein harter Brocken Arbeit bevor.
SWÖ-KV: Unterschiedliche Vorstellungen zur Erhöhung der Mindestgehälter
Schon in den letzten Monaten haben die Gewerkschaften den Kampf um einen Mindestlohn von 1.700 Euro ausgerufen. Im KV der Sozialwirtschaft Österreich beträgt dieser Mindestlohn gerade mal 1.500 Euro. Die Forderung würde also eine Erhöhung um 13% bedeuten. Dieser Betrag steht zwar nicht dezidiert im Forderungskatalog der Gewerkschaft, jedoch wird von einer „deutlichen Erhöhung der Realeinkommen“ gesprochen.
Gleichzeitig soll nach den Vorstellungen der Gewerkschaft die Wochenarbeitszeit sinken – und zwar innerhalb von 3 Jahren von derzeit 38 auf 35 Wochenstunden.
Die Arbeitgeberseite sieht das naturgemäß anders. Im Forderungskatalog der SWÖ wird das Thema Gehaltserhöhung folgendermaßen formuliert:
Sicherung der Arbeitsplätze durch eine angemessene, finanzierbare Valorisierung der Löhne/Gehälter unter Rücksichtnahme auf die Inflationsrate
Die Arbeitgeber stellen also Personalreduktionen in Aussicht, wenn es zu einer Anhebung der Mindestgehälter deutlich über die Teuerungsrate hinaus kommen sollte.
Eine „Abflachung der Gehaltskurve“ wird ebenfalls gefordert. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren die unteren Gehaltsstufen mehr angehoben werden sollen als die höheren. Das bedeutet, das der Gehaltsunterschied zw. Berufseinsteigern und bereits länger Beschäftigten sukzessive kleiner werden soll.
Arbeitsgruppen werden fortgesetzt
Noch immer keine Ergebnisse gibt es bei den im Vorjahr eingesetzten Arbeitsgruppen „Verwendungsgruppen/Seniorität“ bzw. „Arbeitszeit“. Auch diese Themen sollen beim kommenden Termin (weiter-)verhandelt werden.
Die Kollektivvertragsverhandlungen zw. den Gewerkschaften und der Sozialwirtschaft Österreich werden plänmäßig am 14. Jänner 2016 fortgesetzt.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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