Der XXXVI. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik findet von Montag, 1. August bis Freitag, 5. August 2016 mit Hilfsmittel-Messe (2. und 3. August) in Graz statt.
Programmüberblick
1. Inklusive Region
Montag
Inklusion nimmt Bezug auf die Vielfalt menschlicher Individualität und Lebensformen. In Konsequenz kann Inklusion nicht isoliert gedacht oder umgesetzt werden, sondern muss Formen menschlichen Zusammenlebens umfassend beeinflussen. Inklusive Regionen werden entstehen, entwickeln sich derzeit oder haben sich möglicherweise bereits etabliert. Sie kennenzulernen und über sie zu diskutieren soll den ersten Schwerpunkt ausmachen. Konzepte, Visionen, Ergebnisse oder Teilergebnisse sollen Gegenstand der Vorstellungen und Diskussionen sein.
2. Professionalisierung
Dienstagvormittag
Die Entwicklung inklusiver Bildungssetting kann nur mit der entsprechend ausgerichteten Professionalisierung der im Prozess Tätigen erfolgreich verlaufen. Dabei gilt es, bestehende Berufe in ihrem Profil zu ändern oder neu zu justieren und neue Berufe und Tätigkeitsfelder zu definieren. Die damit zu erreichenden Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen gelten daher als Ziel für die allgemeinen und spezifischen Lehrämter (in allen Phasen), die Berufe in Therapie, Medizin und Rehabilitation, aber auch für bisher nicht beruflich gefasste Tätigkeitsfelder, wie die persönliche Assistenz/Schulbegleitung…
3. Lebensphasen
Mittwoch
Verschiedene Lebens- und Entwicklungsphasen sind geprägt durch unterschiedliche Auswirkungen von Beeinträchtigungen des Sehens auf die Kategorien Aktivität und Teilhabe, verbunden mit spezifischen rechtlichen Rahmensetzungen, Institutionen, Professionen, Ressourcenzuweisungen u.v.a.m. Diese versuchen wiederum, den spezifischen Bedarfen gerecht zu werden. Aus den drei Perspektiven Lebensphase – Individualität – Profession sollen Fragen nach den passenden Wegen zur Stärkung der Aktivität und zur chancengleichen Teilhabe gestellt und Antworten diskutiert werden. Übergreifende, interdisziplinäre Herangehensweisen sind genauso erwünscht wie die Darstellung individueller Diagnostik- und Förderkonzepte. Vorgestellt und diskutiert werden sollen Beiträge zu den Lebensphasen: frühe Kindheit, Schulzeit und Berufsausbildung, Erwachsenenalter und Senioren und zu den unterschiedlichsten institutionellen Einbindungen von tertiärer Bildung bis Förderstätte.
4. Medizin
Donnerstagvormittag
Inklusion setzt Gesundheitsleistungen voraus, die von Menschen mit Behinderungen speziell wegen ihrer Behinderungen benötigt werden, einschließlich Früherkennung und Frühintervention. Dazu sollen aktuelle Forschungsprojekte, neue Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie der Ophthalmologie, das Zusammenwirken der Allgemeinmedizin, der Psychologie, der Neurochirurgie, Medizintechnik, der Pädagogik bei Beeinträchtigung des Sehens und anderer dargestellt werden.
5. Medien
Donnerstagnachmittag
Inklusion ist eng mit dem Begriff und dem Anspruch des „universal design“ verknüpft. Eben dieses „universal design“ schließt – so auch die UN-BRK – besondere Maßnahmen für bestimmte Gruppen von Menschen mit Behinderungen, soweit sie benötigt werden, nicht aus! Genau in diesem Segment hat sich in den letzten vier Jahren viel ereignet, so dass neue Chancen und Möglichkeiten für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung entstanden sind. Gerade im Sektor technischer/elektronischer Medien entstehen zunehmend Entwicklungen, die berufliche und soziale Teilhabe fördern und Lernen verändern. Gleichwohl ist hier zu konstatieren, dass die neuen Möglichkeiten und die Didaktik in einen spannenden Diskurs gehen. In den Dialog sollen eingebracht werden:
neue Lernkonzepte und -systeme,
methodisch-didaktische Umsetzungen in Bildung und Lehre,
innovative Techniken, die mehr Selbständigkeit und neue Horizonte bedeuten,
Diskurse vom „Mach- und Leistbaren“, …
6. Inklusive Modelle
Freitag
Inklusion ist in einer weiten Definition umfassend; eine notwendige Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft ist die Akzeptanz von Vielfalt als konstituierender Komponente menschlicher Vergesellschaftung. Gruppen konstituierende Zuschreibungen aufgrund von Merkmalen stehen im Widerspruch zu Individualität und Vielfalt. In einem solchen Definitionsraum steht eine Fachspezifität, die aktuelle Qualitätsstandards geprägt, entwickelt und ermöglicht hat, im Verdacht, tradierte Systeme fortzuschreiben zu wollen. Es muss also gefragt werden: Wie können qualifizierte, fachlich notwendige Angebote zur Entwicklung von Teilhabe und Selbstbestimmung Bestandteile inklusiver Modelle werden? Welche Modelle inklusiven Handelns werden bereits praktiziert? Wie sind deren individuelle Differenziertheit und ihre fachliche Qualität gewährleistet?
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Programm VBS-Kongress 2016 (PDF)
Dieser Termin ist bereits abgelaufen!
Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 25.03.2016
Kategorie(n): Events
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