Die von behindertenarbeit.at organisierte Infoveranstaltung zum Thema Persönliche Assistenz am 19. Mai 2011 im WUK faktor.i, Wien besuchten 15 interessierte Personen.
Es war die erste Infoveranstaltung, die von behindertenarbeit.at organisiert wurde. Die beiden Expertinnen, Mag.a Dorothea Brozek (lebt seit Jahren mit Persönlicher Assistenz; hat an der Entstehung von PA in Österreich maßgeblich mitgewirkt) und Chuluk Brudi (seit Jahren als Persönliche Assistentin tätig; gesellschaftspolitisch aktiv) teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen zum Thema PA mit.
Nach einem kurzen Abriss zur Geschichte und zur Entstehung von Persönlicher Assistenz, die eng mit der Selbstbestimmt Leben Bewegung – international Independent Living – in Verbindung steht, erläuterte Frau Mag.a Brozek die Ziele von PA. Ein Ziel ist u.a. der „Paradigmenwechsel“: Das bedeutet den Abgang vom medizinischen Modell von Behinderung, wo die Sicht auf dem Defekt der Person liegt, hin zum sozialen Modell, welches Behinderung als Wechselwirkung zw. dem Menschen und seiner Umwelt versteht, dabei stellen sich nicht die Defizite einer Person sondern vielmehr die Barrieren und falschen Einstellungen in der Umwelt und in der Gesellschaft als behindernd heraus. Und diese so gesehenen „Behinderungen“ sind eine politische Angelegenheit, die durch geeignete politische Maßnahmen zum Positiven verändert werden können und müssen.
Persönliche Assistenz ist eine der zentralen von der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung geforderten Maßnahmen, um Barrieren für behinderte Menschen abzubauen und ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Frau Brudi schilderte danach Persönliche Assistenz aus Sicht der AssistenzgeberInnen. Dabei stellte sie fest, dass es zwar keine formalen Voraussetzungen für die Arbeit als PA geben würde, die Anforderungen aber trotzdem vielfältig seien. Zentrale Punkte dabei sind die Kommunikationsfähigkeit und ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, damit die Notwendigkeit des Sich-Zurücknehmens im Arbeitsalltag einer/eines AssistentIn nicht zur Belastung wird. Auch arbeitsrechtliche Aspekte, wie die verschiedenen Dienstvertragsformen und die Höhe des Gehalts kamen zur Sprache.
Nach den Vorträgen der Expertinnen konnten die TeilnehmerInnen Fragen stellen, was auch sehr rege gemacht wurde. Neben BesucherInnen aus Wien kamen auch Leute aus Niederösterreich, dem Burgenland und aus der Slowakei angereist.
Es war ein sehr gelungener Infoworkshop, und behindertenarbeit.at bedankt sich bei den Expertinnen, Frau Mag.a Brozek und Frau Brudi für die Zeit und das Wissen und besonders auch bei den KollegInnen des WUK faktor.i für die kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Es wird in Zukunft wieder Infoveranstaltungen von behindertenarbeit.at geben. Wenn Sie darüber informiert werden wollen, bestellen Sie unseren kostenlosen >> Newsletter!
Quelle: behindertenarbeit.at
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 21.05.2011
Artikel-Kategorie(n): News
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