Der Bildungs- und Beratungstag des Wiener WUK findet heuer am Dienstag, 3. Oktober 2017 statt. Thema der Tagung: Möglichkeiten und Grenzen inklusiver Unterstützungsangebote beim (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt.
Spätestens seit der Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention ist Inklusion als politische Forderung in aller Munde. In der Praxis stoßen wir nach wie vor auf viele Hürden. Gemeinsam wollen wir der Frage nachgehen, welchen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft arbeitsmarktpolitische Bildungs- und Beratungseinrichtungen leisten können.
Inklusion als Teilhabe für alle bedarf nicht nur einer Gesellschaft, die Vielfalt, Verschiedenheit und Individualität zu schätzen weiß, sondern auch dementsprechender Rahmenbedingungen. Wie sieht das Verhältnis zwischen politischem Anspruch, gesetzlichen Vorgaben und der Wirklichkeit aus? Wie inklusiv können arbeitsmarktpolitische Einrichtungen in den bestehenden Förderstrukturen tatsächlich sein? Inklusive Angebote von Einrichtungen vs. Einrichtungen als inklusive Arbeitsplätze, Klient_innen vs. Schlüsselkräfte: Wer inkludiert eigentlich wen und was braucht es, um inklusive Angebote unter dem derzeitigen gesellschaftlichen Leistungsdruck umsetzen zu können?
Inklusive Denkanstöße bilden den theoretischen Einstieg in das Thema, danach geben Praxisbeispiele einen Einblick wie Inklusion im Arbeitsalltag aussehen kann. In der abschließenden Podiumsdiskussion suchen die Referent_innen Elisabeth Magdlener, Hendrik Stollé, Monika Haider, Matthias Fenkart und Astrid Lanscha, Geschäftsleiter Christoph Trauner und Moderatorin Lisa Mayr gemeinsam mit dem Publikum nach tragfähigen Perspektiven.
In Kooperation mit equalizent und dem Selbstvertretungszentrum Wien.
Programm
13 Uhr: Begrüßung
DSA Christoph Trauner, Geschäftsleiter WUK Bildung und Beratung
danach Vortrag
INKLUSIVE DENKANSTÖSSE
Mag.a Elisabeth Magdlener, CCC** – Change Cultural Concepts
Wer über Inklusion diskutiert, kommt nicht umhin, die Macht- und Gewaltverhältnisse in unserer Gesellschaft näher zu betrachten. Der Beitrag nähert sich aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive dem Spannungsfeld von Inklusion, Normierung und der Anforderung an eine „Teilhabe für alle“ an. Aus einer gesellschaftsanalytischen Perspektive werden unterschiedliche Thematiken des Umgangs mit und der Handlungsfelder von Inklusion und Teilhabe vornehmlich in Bildung und Beschäftigung gesellschaftskritisch beleuchtet. Dabei sollen gesellschaftliche Strukturen und Aspekte der derzeitigen Umsetzung von Teilhabe genauer betrachtet werden.
danach Vortrag
ZUSAMMEN „WERKEN“
Hendrik Stollé, Atelier Stollé, Arnhem, NL
Welchen Einfluss Staat und Gesellschaft auf Inklusion haben, lässt sich mit einem Blick über die Grenzen erkennen. Hendrik Stollé veranschaulicht anhand praktischer Beispiele aus seinem Betrieb wie sich Inklusion von Menschen mit verschiedenen Interessen und Bedürfnissen in den Niederlanden verwirklichen lässt.
Pause
15 Uhr: Vortrag
INKLUSION LEBEN – INKLUSIV ARBEITEN
Astrid Lanscha, WUK Bildungsberatung
Bildungs- und Beratungseinrichtungen sind bemüht, ihr Angebot inklusiv zu gestalten. Inklusion betrifft aber nicht nur Kund_innen und Teilnehmer_innen. Inklusion muss zur bestimmenden Grundhaltung des gesamten Unternehmens werden. Sie erfordert die Bereitschaft zum Umdenken und die Veränderung von Strukturen. Der Vortrag gibt einen Einblick in den Arbeitsalltag eines diversen Teams.
danach Vortrag
PRINZIP INKLUSION?
Mag.a Monika Haider und Ing. Matthias Fenkart, MSc, equalizent
In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele inklusive Settings in Schule und Beruf aufgebaut. Gleichzeitig wurden nahezu alle Sondereinrichtungen weiterhin bestätigt. All den Bestrebungen nach Inklusion zum Trotz ist eine erstaunliche Stabilisierung des ausgrenzenden Systems zu beobachten. Der Vortrag gibt einen kurzen Einblick in diese Parallelwelten, erzählt ausführlich anhand zweier Projekte wie inklusive Settings im Alltag aussehen können und gibt Hoffnung für ein inklusives Österreich.
16 Uhr: Podiumsdiskussion
INKLUSION – ABER WIE?
Wie sieht das Verhältnis zwischen politischem Anspruch, gesetzlichen Vorgaben und der Wirklichkeit aus? Wie können arbeitsmarktpolitische Einrichtungen unter dem gesellschaftlichen Leistungsdruck und in den bestehenden Förderstrukturen dem Anspruch nach Inklusion gerecht werden? In der abschließenden Publikumsdiskussion wollen wir gemeinsam tragfähige Perspektiven erarbeiten.
Diskutant_innen:
Mag.a Elisabeth Magdlener, CCC** – Change Cultural Concepts
Henrik Stollé, Atelier Stollé
Mag.a Monika Haider, equalizent
Ing. Matthias Fenkart, MSc, equalizent
Astrid Lanscha, WUK Bildungsberatung
DSA Christoph Trauner, WUK Geschäftsleitung
Moderation
Mag.a Lisa Mayr, Ressortleitung Wissen und Gesellschaft – Der Standard
Kosten
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anmeldung
Wir ersuchen um Anmeldung unter www.wuk.at/event/id/18895, per Mail an bildung-beratung@wuk.at oder telefonisch unter +43-1-401 21-2502.
Wir bitten darum, bei der Anmeldung bekannt zu geben, wenn Gebärdensprache-Dolmetsch, Schriftdolmetsch, Rollstuhlplätze oder Zusammenfassungen in einfacher Sprache gewünscht werden.
Link
http://www.wuk.at/WUK/BERATUNG_BILDUNG
Dieser Termin ist bereits abgelaufen!
Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 04.09.2017
Kategorie(n): Events
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