Im Rahmen ihrer Fachtagung „PS: Ich arbeite“ präsentierten sich die vier steirischen Produktionsschulen vom Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB) und Jugend am Werk (JaW), unterstützt von Moderator Michael Ostrowski, am 22. September 2011 in den Grazer Kammersälen mit spannenden Vorträgen aus dem In- und Ausland und einer eindrucksvollen Ausstellung einem interessierten Fachpublikum. Vor 250 BesucherInnen betonten Sozialminister Rudolf Hundstorfer, LH-Stv. Siegfried Schrittwieser, AK-Präsident Walter Rotschädl und die stv. AMS-Landesgeschäftsführerin Dr.in Herta Kindermann-Wlasak einstimmig die Bedeutung der Produktionsschulen für die Jugendlichen und die gesamte Gesellschaft.
Interessante Einblicke aus dem Ausland gewährten die Züricherin Dr.in Sonja Rüegg und der Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Produktionsschulen, Martin Mertens. Im Vergleich zum deutschsprachigen Ausland liege Österreich einige Jahre zurück, betonte Dr.in Kindermann-Wlasak vom AMS Steiermark. Auch Mag.a Nadja Bergmann, die ihre aktuelle Studie zum Thema Produktionsschulen vorstellte, brachte zum Ausdruck, dass es in Österreich insgesamt und in der Steiermark im Speziellen noch Aufholbedarf gibt. JaW-Geschäftsführer Walerich Berger betonte den hohen Stellenwert der internationalen Vernetzung und meinte: „Bei uns in der Steiermark sind die Produktionsschulen noch eine sehr junge Maßnahme, aber doch schon sehr erfolgreich. Mit dieser Veranstaltung wollen wir uns nicht zuletzt Inputs aus dem Ausland holen und eine Weiterführung der Produktionsschulen durch eine noch breitere Unterstützung der Öffentlichkeit sicherstellen.“
Einen lebhaften Einblick in die Jugendkultur im Allgemeinen gab Mag. Bernhard Heinzlmaier, während Mag.a Anna Faustmann von der Donau-Universität Krems einen Bezug zum Thema Migration herstellte. Den gesamtgesellschaftlichen Aspekt hob Mag.a Silvia Kunz, Geschäftsführerin von FAB, hervor, die in ihrem Statement auf den wichtigen Beitrag der Produktionsschulen zu Inklusion und Integration verwies.
In seiner Rede stellte Sozialminister Rudolf Hundstorfer einen Vergleich mit den Niederlanden an, wo es eine Ausbildungsverpflichtung bis zum 18. Lebensjahr gibt. Diese beinhalte schließlich auch das Recht auf Ausbildung, hob der Minister hervor, und appellierte an die Anwesenden: „Bleiben Sie dran! Wir brauchen Sie! Die Maßnahme Produktionsschule ist definitiv für die nächste Zukunft zugesichert.“ LH-Stv. Siegfried Schrittwieser erzählte mit Begeisterung von seinen Besuchen und Eindrücken in den unterschiedlichen Produktionsschulen. Als besonders vordringlich sieht er es an, dass den jungen Erwachsenen damit die Möglichkeit eingeräumt wird, in der Gesellschaft Anerkennung zu finden. „Es gibt niemanden, der nicht glücklich ist, in einer dieser Produktionsschulen zu sein“, zeigt sich LH-Stv. Siegfried Schrittwieser überzeugt und sichert seine vollste Unterstützung für die nächsten Jahre zu.
Zielgruppe der aus nationalen Mitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanzierten Produktionsschulen sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren, die unter dem Motto „Lernen durch tun“ persönliche Stabilität und Wertschätzung ihres Umfeldes erfahren sollen. Nach sechs bis zwölf Monaten sind sie soweit, in einem Job oder einer Ausbildung Fuß zu fassen. In der Steiermark betreibt Jugend am Werk Produktionsschulen in Deutschlandsberg und Leoben und FAB in Graz und Kapfenberg.
Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter:
Quelle: Jugend am Werk Steiermark
AutorIn: Jugend am Werk Steiermark
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsintegration und unterstützte Beschäftigung, News
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