Germain Weber verlässt nach vielen Jahren den Präsidenten-Posten und macht Platz für Anton Henckel-Donnersmarck.
In einer Presseaussendung der Lebenshilfe Österreich wird Henckel-Donnersmarck als „Angehöriger eines Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf“ bezeichnet. Und da die Lebenshilfe „traditionell eine Angehörigenorganisation“ ist, ist die Postenbesetzung auch konsequent.
Offenbar soll sich das aber ändern. Henckel-Donnersmarck erklärt in einem Statement: „Es ist mein Ziel, die Lebenshilfe Österreich in einigen Jahren so aufgestellt zu haben, dass wir eine Präsidentin oder einen Präsidenten mit intellektueller Behinderung haben können. Das ist dann Selbstbestimmung auf höchster interessenpolitischer Ebene“.
Henckel-Donnersmarck ist in der Lebenshilfe kein unbekannter. Seit 11 Jahren ist er bereits Präsident der Lebenshilfe Kärnten und dadurch auch schon lange in den Gremien der Lebenshilfe Österreich aktiv.
Den Entwurf des NAP Behinderung 2022-2030 kritisiert er scharf. „Der NAP sollte ein behindertenpolitisches Konzept für die Jahre 2022-2030 erkennen lassen. Wenn ich mir einzelne Kapitel ansehe, erkenne ich kein Konzept für die Zukunft.“, erklärt Henckel-Donnersmarck. Insbesondere am Kapitel Bildung lässt er kein gutes Haar: „Wenn ich etwa lese, dass weiter an den Sonderschulen festgehalten werden soll, dann klingt das für mich nicht nach einem Plan für die Zukunft, sondern eher nach einem Plan zum Verbauen der Zukunft unserer Kinder.“
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 21.06.2022
Artikel-Kategorie(n): Menschen mit Lernschwierigkeiten, News
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