Die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH fordert das Gegenteil von Kürzungen: nämlich eine bedarfsgerechte Erhöhung der Finanzierung der sozialen Dienste in OÖ.
Die angekündigten Einsparungen im Ausmaß von 25 Millionen Euro gefährden mehr als 500 Arbeitsplätze im oberösterreichischen Sozial- und Behindertenbereich. Die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH fordert in einem offenen Brief an LH Pühringer und Soziallandesrätin Jahn das genaue Gegenteil von Kürzungen: nämlich eine Erhöhung der Finanzierung, um überhaupt den bestehenden Bedarf decken zu können.
Hier der offene Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Pühringer,
sehr geehrte Frau Landesrätin Mag.a Jahn!
Im März fand vor dem Linzer Landhaus eine Demonstration vieler im Sozialbereich tätiger ArbeitnehmerInnen, deren BetriebsrätInnen und Menschen mit Behinderung statt. Anlass waren geplante Kürzungen des Landes im Ausmaß von 25 Millionen Euro innerhalb von vier Jahren -Einsparungen, die mehr als 500 Arbeitsplätze im Sozial- und Behindertenbereich in Gefahr bringen würden.
Wie die DemonstrantInnen und die Gewerkschaften fordert auch die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH das genaue Gegenteil von Kürzungen:
nämlich eine bedarfsgerechte Erhöhung der Finanzierung der sozialen Dienste in Oberösterreich. Und diese Forderung ist mehr als berechtigt: Zum einen zeigte erst vor wenigen Wochen ein Bericht im Auftrag des Amtes der OÖ Landesregierung über die „Einkommensvergleiche für OÖ“, dass vor allem die Einkommen im Sozialwesen, neben jenen im Tourismus und im Gastgewerbe, besonders niedrig sind. Zum anderen wissen wir, dass schon jetzt der Bedarf nach sozialen Diensten in Oberösterreich überhaupt nicht mehr gedeckt werden kann: Es ist davon auszugehen, dass aktuell mehrere tausend Menschen mit Behinderung auf geschützte Arbeitsplätze und adäquate Wohnmöglichkeiten warten.
Die sozialen Dienstleistungen tragen maßgeblich zum sozialen Frieden in unserem Land bei. Sie sichern unseren individuellen und kollektiven Wohlstand und gehören untrennbar zu einer lebenswerten, demokratischen Gesellschaft. Angemessene Arbeits- und Entgeltbedingungen der in diesem Bereich Beschäftigten sind sehr wichtig: Nur so können Qualität, Kompetenz und Engagement gesichert werden. Einsparungen im Ausmaß von 25 Millionen Euro würden die Lage enorm verschärfen – für die Sozialunternehmen, deren MitarbeiterInnen und letztlich die Menschen, die auf soziale Dienstleistungen angewiesen sind.
Sichern Sie als Landeshauptmann/Finanzreferent bzw. als Soziallandesrätin die finanziellen Grundlagen für den Sozialbereich! Die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH steht als größte Interessenvertretung der privaten Sozial- und Gesundheitsbranche für konstruktive Gespräche über die Zukunftssicherung der sozialen Dienste gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Gruber
Vorstandsvorsitzender der SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH
Quelle: SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH
AutorIn: SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Behindertenpolitik, News
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