Viele Menschen mit Behinderungen sind auf die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) angewiesen. Die Rechtslage zur finanziellen Regelung dazu ist jedoch österreichweit nicht einheitlich.
Noch regelt jedes Bundesland gesondert die monetäre Unterstützung seitens der öffentlichen Hand. Die BMS ist das letzte Netz, das Menschen in Notsituationen auffangen soll, deckt aber nur zeitlich begrenzt die mindesten Bedürfnisse eines Betroffenen ab, um finanzielle Engpässe zu überbrücken.
In der Praxis sieht die Lebenssituation für Menschen mit Behinderungen jedoch weitaus komplizierter aus: Aus einer EU-weiten statistischen Erhebung (EU-SILC) geht hervor, dass die Armutsgefährdung bei Haushalten mit behinderten Personen bei 16% liegt. Menschen mit Behinderungen haben kaum gleichwertige Bildungschancen und weit weniger Chancen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Das verdeutlichen auch die Arbeitslosenzahlen von Menschen mit Behinderungen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Inklusives Bildungssystem notwendig
Es ist dringend an der Zeit ein inklusives Bildungssystem aufzubauen, um Betroffene schon in der Ausbildung auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Weit mehr Arbeitsplätze als bisher müssen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet sein. Alle Personen sollen die Chance erhalten, einen gleichwertigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
Bund und Ländern müssen handeln
Die aktuellen Pläne von einzelnen Bundesländern zu Kürzungen und Deckelungen im Bereich der Mindestsicherung sind als existenzbedrohend und ebenso rückschrittlich für Menschen mit Behinderungen einzustufen. Die ÖAR, Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs, fordert daher Bund und Länder auf, alle Schritte zu setzen, damit Menschen mit Behinderungen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.
Quelle: APA OTS
AutorIn: Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR)
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Soziale Arbeit und Begleitung
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