Es muss was weitergehen bei der Persönlichen Assistenz. Mit Befragungen und Evaluierungen ist den wartenden Betroffenen nicht geholfen… Ein Kommentar von Thomas Stix.
Behinderten Menschen in Oberösterreich platzt schon der Kragen. Bei der Demo am vergangenen Donnerstag in Linz ließen die TeilnehmerInnen ihrem Unmut freien Lauf. Anstatt an der miserablen Situation betroffener Menschen, die zu Hunderten auf ihre Leistungen warten, etwas zu verbessern, wird wieder einmal seitens der Landesregierung auf die anstehende „Evaluierung“ hingewiesen. Was diese genau bringen soll, weiß keiner.
In Wien brennt der Hut im Bereich der Persönlichen Assistenz-Finanzierung mittlerweile ebenfalls. Nach 9 Jahren Nichtstun schmilzen die Gelder dahin. Der Wertverlust beträgt schon 20 Prozent. Der erst kürzlich erschienene Bericht der Wiener Monitoringstelle (Empfehlung zur „Persönlichen Assistenz“) stellt der Stadt Wien ein schlechtes Zeugnis aus und fordert eine Reihe von Verbesserungen.
Der für die Abwicklung der PGE (Pflegegeldergänzungsleistung für Persönliche Assistenz) Verantwortliche, Peter Hacker (Leiter des Fonds Soziales Wien), ließ eine Gruppe von AktivistInnen mit der Forderung nach einer Erhöhung der Mittel erst kürzlich eiskalt abblitzen. Ein paar Tage später erhielten die PGE-BezieherInnen dann einen als „KundInnenbefragung“ titulierten Evaluierungsbogen mit dem lächelnden Konterfei des Peter Hacker zugesendet.
Eine sinnlose Befragung, bei der entweder nicht relevante Fragen oder Fragen, die der FSW ohnehin beim PA-Prozedere (regelmäßige persönliche Gespräche, monatlicher Verwendungsnachweis…) erhebt, gestellt werden, lässt sich der FSW einiges an Geld kosten. Die Betroffenen können sich aber immer sagen lassen, dass gespart werden müsse.
Hört auf damit zu evaluieren und tut was! Es geht um die kostbare Lebenszeit von uns behinderten Menschen!
AutorIn: Thomas Stix
Zuletzt aktualisiert am: 26.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Kommentare, News, Persönliche Assistenz
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