Menschen mit Behinderung haben häufig Erfahrungen von Abwertung, Ausgrenzung, Vernachlässigung und Gewalt machen müssen. Solche traumatischen Erlebnisse können verhaltensbezogene Auffälligkeiten mit sich bringen.
„Das größte Manko der Gesellschaft ist, das Anderssein nicht verstehen zu können“ (Zitat von Pablo Pineda Ferrer)
In der Begleitungsarbeit von Menschen mit Behinderung (geistig wie körperlich) stößt man oft an seine persönlichen Grenzen. Die Traumapädagogik nach Wilma Weiß geht davon aus, dass jedes herausfordernde Verhalten für den traumatisierten Menschen Sinn macht und immer einen guten Grund hat. Der Ursprung von beispielsweise aggressivem oder selbstverletzendem Verhalten, von Ängsten, dissoziativen Zuständen, somatischen Beschwerden etc. kann in traumatischen Erlebnissen verborgen liegen.
Man kann annehmen, dass gerade Menschen mit besonderen Bedürfnissen Erfahrungen von Abwertung, Ausgrenzung, Vernachlässigung und Gewalt häufiger ausgesetzt sind als andere (nichtbehinderte) Menschen. Verhaltensbezogene Auffälligkeiten können somit als Verarbeitungsprozesse bzw. Bewältigungsversuche von belastenden Lebensereignissen interpretiert werden.
Wenn wir verstehen, warum KlientInnen so agieren, wie sie agieren, können wir aus der traumatischen Spirale ausbrechen und Verhaltensweisen verändern.
Die fachliche Kunst liegt also darin, diesen individuellen Sinn über die pädagogische Arbeit im Alltag zu entschlüsseln, um wirksam und zielgerichtet professionell handeln zu können.
Eine traumapädagogische Haltung ist die Grundvoraussetzung für dieses Verstehen. Ziel ist es, durch sensible, dialogische und partizipative Beziehungsarbeit (manchmal auch detektivische Biographiearbeit) mit unseren KlientInnen neue Wege des Selbstverstehens, der Selbstwahrnehmung, der Selbstregulation und der Förderung von Selbstwirksamkeit zu entdecken.
Gemeinsam erarbeiten wir in diesem Seminar, was wir mittels traumapädagogischen Ansätzen erlebten Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit, sowohl bei Betroffenen als auch in uns selbst, entgegensetzen können. Einführende Inhalte aus Theorie und Praxis der Traumapädagogik, inklusive Themen wie Selbstfürsorge, Kreativität und Leichtigkeit kommen in diesen zwei Tagen nicht zu kurz.
Kosten
€ 340,00 zzgl. 10% Ust.
Termin
Do., 07. Okt. 2021, 9.00 – 17.00 Uhr
Fr., 08. Okt. 2021. 9.00 – 17.00 Uhr
Trainerinnen
Alexandra GUGGENBICHLER
- • Diplomsozialbetreuerin / Leitung Betreutes Wohnen
• Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung
• Fachbegleitung Sozialpsychiatrische Arbeit
Mag.a Elisabeth GRÄNZ
- • Erziehungs- und Bildungswissenschafterin, Soziologin
• Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung
Download
vamos Seminarkatalog 2021 (PDF)
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Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 28.01.2021
Kategorie(n): Bildung
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