Die behindertenpolitischen Sprecher/innen der SPÖ, ÖVP und der Grünen diskutieren die gegenwärtige Situation und nehmen zu den Konsequenzen, die sich für die Bildungspolitik ergeben, Stellung.
Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) im Jahre 2008 hat sich Österreich zum menschenrechtlichen Ansatz in der Behindertenpolitik bekannt. Das Recht behinderter Kinder und Jugendlicher auf Bildung soll nach Artikel 24 der UN-BRK nicht in Sonderschulen, sondern in der regulären Schule unter Rückgriff auf eine Inklusive Pädagogik umgesetzt werden. Insbesondere AHS und BHS sehen in der Regel die Berücksichtigung des Bildungsanspruchs von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen nicht als ihre Aufgabe an. Mit der Ratifizierung der UN-BRK müssen sie sich diesem Anspruch jedoch stellen. In besonderem Maße sind aber die Universitäten gefordert, eine neue Generation von Lehrer/innen auszubilden, die Schulen in die Lage versetzt, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Die Neugestaltung der Lehrer/innen-Bildung in Österreich und die Forderung, die Behindertenrechtskonvention umzusetzen, fallen zeitlich eher zufällig zusammen. Daraus entsteht ein außerordentlich spannender Reformprozess, wie er in Bildungssystemen nur selten auftritt, gleichzeitig aber in seiner Dringlichkeit kaum wahrgenommen wird.
Die menschenrechtlichen Normen der UN-BRK werden gegenwärtig von niemandem infrage gestellt. Dennoch werden selbst bei so wichtigen Reformvorhaben, wie der Neugestaltung der Lehrer/innen-Bildung, oft nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen. Das Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien startet daher eine neue Veranstaltungsreihe. Dort sollen wichtige Akteure und Akteurinnen der Bildungspolitik und der Wissenschaft über ungelöste Probleme bei Kernfragen der Lehrer/ innen-Bildung diskutieren, die im Zusammenhang mit der UNBRK stehen. Die Reihe beginnt mit einer Veranstaltung mit den behindertenpolitischen Sprecher/innen von drei im Nationalrat vertretenen Parteien zum Thema:
UN-Behindertenrechtskonvention und Lehrer/innen-Bildung NEU
Die behindertenpolitischen Sprecher/innen der SPÖ, ÖVP und der Grünen diskutieren die gegenwärtige Situation und nehmen zu den Konsequenzen, die sich für die Bildungspolitik ergeben, Stellung.
Programm
9.00–9.30 Uhr: Gottfried Biewer, Stv. Vorstand des Instituts für Bildungswissenschaft
Neue Strukturen der Lehrer/innen-Bildung auf dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention – eine Zusammenfassung des gegenwärtigen Entwicklungsstandes
9.30–11.00 Uhr Podiumsdiskussion
Moderation: Wilfried Datler, Vizedekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
TeilnehmerInnen
Behindertenpolitische Sprecher/innen im Nationalrat:
- Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ)
- Franz-Joseph Huainigg (ÖVP)
- Helene Jarmer (Die Grünen)
Vertreter der Universität Wien:
- Stefan Hopmann (Professor für international und historisch vergleichende Bildungswissenschaft)
- Gottfried Biewer (Professor für Sonder- und Heilpädagogik)
Vorsitzende des Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-BRK für Österreich:
- Marianne Schulze
Ort
Institutsgebäude Bildungswissenschaft
Sensengasse 3a, 1090 Wien
1. Stock, Hörsaal 1
Alle Beiträge werden in Österreichische Gebärdensprache übersetzt. Bitte geben Sie unter auch einen spezifischen Unterstützungsbedarf bei Behinderungen bis spätestens 4 Tage vor Veranstaltung bekannt.
Anmeldung
Die Veranstaltung ist öffentlich. Zur Kalkulierung der Teilnehmer/ innenzahl wird um eine formlose Mitteilung an den Veranstalter ersucht: katharina.felbermayr@univie.ac.at
Dieser Termin ist bereits abgelaufen!
Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 02.05.2016
Kategorie(n): Events
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