In diesem Seminar erkunden wir die vielfältigen Ursachen der Scham und setzen sie in Bezug zum Pflegeberuf. Neben theoretischen Inputs werden wir versuchen, Scham und Würde körperlich erlebbar zu machen.
Was hat sie mit Intro- und Extraversion zu tun und wie wirken sich diese gegensätzlichen „Bewegungen“ auf das Immun- und Stresssystem aus? Was bedeutet es, „das Gesicht zu verlieren“ bzw. es zu bewahren? Wie wirkt die sozio-kulturelle Seite der Scham?
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an alle Interessierten aus dem Bereich Pflege und Betreuung, die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen.
Seminarbeschreibung
Die Scham ist eines der quälendsten und verdecktesten Gefühle, die ein Mensch haben kann. Der Sozialwissenschaftler Stephan Marks schreibt: „Wenn wir uns schämen fühlen wir uns wie überfallen, geistig wie gelähmt oder verwirrt. Wir bringen kein vernünftiges Wort heraus. (…) Die Beziehung zu den Mitmenschen wird schlagartig abgebrochen: der Körper sackt zusammen, wir machen uns klein.“
„Giftige“ Scham kann von der Depression bis zum Suizid führen. Auslöser dafür gibt es im Pflegealltag immer wieder. Die KlientInnen haben Angst, fühlen sich hilflos, angewiesen, als Last, etc.
Erkennen die Pflegenden das Verhalten der BewohnerInnen nicht rechtzeitig als Scham-Reaktion kommt es zu Widerstand, Ärger und Wut. Noch ist Zeit, gegenzusteuern. Eine Emotion ist noch keine Gewalt!
Aber auch die Pflegepersonen sind vor Schamgefühlen nicht gefeit. Sie rechtzeitig zu erkennen und konstruktiv mit ihnen umzugehen ist die Herausforderung. Gelingt das, kann die Scham ihre positiv, „gesunde“ Seite entfalten. Wir lernen aus ihr und erleben uns als einen Menschen, der Würde besitzt und die Würde im Nächsten erkennt.
Methoden
In Einzelarbeit und Kleingruppen erarbeiten wir die Themen mit Gespräch, Bewegung, kreativen Interventionen und szenischem Spiel. Jeder Arbeitseinheit folgt eine Reflexion der Erkenntnisse.
Leitung
Anton Stejskal
Cranio-sacral Osteopath, Referent für Integrative Körperarbeit, Systemischer Berater
Veranstalter
Volkshilfe Bildungsakademie
Telefon: 0732/3405-706
E-Mail: bildungsakademie@volkshilfe-ooe.at
www.volkshilfe-bildungsakademie.at
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Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 12.05.2016
Kategorie(n): Bildung
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