Fenninger „Das war auch im gut gemachten ORF – Bürgerforum deutlich zu sehen“
Für den Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich Mag. (FH) Erich Fenninger gibt es in der Diskussion um die kommende Volksbefragung einen wichtigen Aspekt:“Die Sozialwirtschaft in Österreich ist eine der wenigen Branchen, die wächst. Es braucht immer mehr Menschen, die pflegen, beraten, begleiten und betreuen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund von steigenden Arbeitslosenzahlen von großer Bedeutung. Hier kann das Soziale Jahr einen guten Einstieg in den Sozialbereich bieten. Besonders wichtig ist daher, dass die Ausbildung im Rahmen des Sozialen Jahres auf bestehende Ausbildungen im Pflege- und Betreuungsbereich angerechnet wird.“
In Österreich nimmt die Zahl der Pflege- und Hilfsbedürftigen in den nächsten Jahren deutlich zu: Bis 2020 werden 26 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein, ab 2030 sogar mehr als 30 Prozent. Konkret soll bis 2020 der Bedarf an stationären Plätzen um 25 Prozent steigen, die Zahl der Einsatzstunden in der mobilen Pflege gar um 60 Prozent.
Für Fenninger gibt es viele Argumente für die Einführung eines Sozialen Jahrs: „Durch das neue System wird garantiert, dass sich in der Sozialwirtschaft Menschen engagieren, die nicht zwangsverpflichtet wurden, sondern sich freiwillig für eine soziale Arbeit entschieden haben. Und die für ihre Tätigkeit auch angemessen kollektivvertraglich entlohnt werden. Viele der neuen MitarbeiterInnen werden im Sozialbereich bleiben, für jene, die wieder ausscheiden ist eine ehrenamtliche Mitarbeit sicher interessant.“
Abschließend weist Fenninger auf die Qualitätssicherung im Pflegebereich hin, denn „wir müssen jetzt handeln, um die demografische Entwicklung in den Griff zu bekommen. In Zukunft werden immer weniger junge Männer für den Zivildienst zur Verfügung stehen. Daher ist die Öffnung des Sozialen Jahres für Frauen und auch ältere Menschen sinnvoll. In Verbindung mit der Ausbildung können dann nicht nur wie bisher Hilfsdienste, sondern qualitätsvolle Leistungen erbracht werden.“
Quelle: APA
AutorIn: Volkshilfe Österreich
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Behindertenpolitik, News
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