WKÖ, SVA und WKW unterstützen erfolgreiches Caritas-Programm zur Weiterbildung von 24-Stunden-BetreuerInnen
Personen in der 24-Stunden-Betreuung leisten Erhebliches. Ohne sie wäre unser Pflegesystem in der jetzigen Form nicht denkbar, denn sie stellen die Pflege älterer und kranker Menschen in den eigenen vier Wänden sicher.
Viele dieser Betreuungskräfte pendeln aus dem Ausland, oft aus der Slowakei nach Österreich, um hier zu arbeiten: Von den derzeit rund 53.400 aktiven PersonenbetreuerInnen in Österreich stammen etwa 27.000 aus der Slowakei, rund 18.000 kommen aus Rumänien.
Um diese Betreuungskräfte in ihrer anspruchsvollen Arbeit, die physische und psychische Belastungen mit sich bringt, zu unterstützen, gibt es Train to care: Dieses 2014 von der Caritas ins Leben gerufene Programm bietet maßgeschneidert Qualifizierungen für Fachkräfte in der Personenbetreuung – vom besseren Umgang mit Demenz und Konflikten über Sprachkenntnisse und Fachkompetenz bis zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Aufgrund des positiven Feedbacks und der Nachfrage wurde Train to care nun mit der Unterstützung von Wirtschaftskammer Österreich, Wirtschaftskammer Wien und SVA erweitert: So können durch das Pilotprojekt rund 150 PersonenbetreuerInnen slowakischer Herkunft in ihrem Heimatland geschult werden.
WKÖ-Gleitsmann: WKÖ unterstützt EPU bei Gesundheitserhaltung und Prävention
Jedes zehnte Wirtschaftskammer-Mitglied stammt mittlerweile aus diesem Bereich – daher ist es der WKÖ ein besonders Anliegen, hier aktiv mitzuwirken, erklärt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der WKÖ: „Gerade bei Ein-Personen-Unternehmen wollen wir verstärkt gesundheitsfördernde Maßnahmen und Prävention unterstützen. Denn gerade in diesem Bereich ist die Herausforderung, auf die eigene Gesundheit zu achten und diese zu erhalten, besonders groß, das trifft ganz speziell auch auf PersonenbetreuerInnen zu. Daher unterstützen wir Train to care, und wir arbeiten auch, etwa mit unserem Portal ProFitness, massiv in diese Richtung“.
Caritas-Bodmann: KundInnen und die BetreuerInnen auf gemeinsamem Weg unterstützen
In den ersten 1,5 Jahren konnte die Caritas intern 25 Kurse mit rund 400 Teilnahmen durchführen, erläutert Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien. Heuer wurde das Projekt für alle Fachkräfte in diesem Bereich geöffnet und nun auch von WKÖ, WKW und SVA unterstützt. Im Mai sind die ersten fünf Kurse von insgesamt heuer 10 gestartet. Ziel wäre eine längerfristige Sicherung und auch ein Ausbau des Programms, damit es für so viele PersonenbetreuerInnen wir möglich zugänglich wird.
„Die Arbeit als PersonenbetreuerIn kann nicht nur erfüllend, sie kann auch fordernd sein. Dem wollen wir mit Train to care Rechnung tragen. Kurz zusammengefasst, geht es uns mit Train to Care darum, die PersonenbetreuerInnen nicht nur zu vermitteln, sondern unsere KundInnen und die BetreuerInnen selbst auf ihrem gemeinsamen Weg auch optimal zu begleiten und zu unterstützen.“
„In der 24-Stunden-Betreuung seien auch noch andere Punkte wichtig:
Wir fordern einheitliche Qualitätsstandards – im Sinne der Betroffenen und der PersonenbetreuerInnen selbst. Dazu gehören regelmäßige Qualitätskontrollen durch diplomierte Pflegekräfte und Ansprechpersonen, die allen Beteiligten in mehreren Sprachen beratend zur Seite stehen“, so Bodmann.
SVA-Herzog: SVA unterstützt mit Gesundheitshunderter
Die PersonenbetreuerInnen, zumeist EPUs, welche ihr Gewerbe in Österreich angemeldet haben, sind in der SVA versichert. „Derzeit sind rund 54.000 Personen bei uns versichert und zahlen ihre Beiträge ein. Sie leisten jeden Tag eine wichtige Arbeit im österreichischen Gesundheits- und Sozialsystem. Als zuständiger Sozialversicherungsträger unterstützen wir unsere Versicherten, die aktiv zum Erhalt ihrer Gesundheit beitragen wollen. Daher haben wir uns als SVA entschlossen das gemeinsame Projekt Train to care mit Caritas und Wirtschaftskammer zu unterstützen“, erklärt Alexander Herzog, stellvertretender Obmann der SVA.
Vor allem in der 24-Stunden-Betreuung, in der sich der Arbeitsplatz und der Wohnort für beide Beteiligten überschneiden, sind vor allem psychische, aber auch enorme körperliche Belastungen eine große Herausforderung. „Unsere Rolle in dem Projekt ist es, den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, speziell für ihre Bedürfnisse zugeschnittene Gesundheitsförderung und Prävention zu bekommen. Daher unterstützen wir jede TeilnehmerIn mit dem Gesundheitshunderter, also 100 Euro pro Teilnehmer und Kurs, damit diese Fachkräfte Wissen über Stressbewältigung, Umgang mit psychischen Belastungen, Burnout, Konfliktmanagement und die Förderung der Arbeitsfähigkeit durch Kräftigung des Bewegungsapparates erhalten“, sagt Herzog.
Gesundheitsförderung bedeutet auch, dass sich berufstätige Personen selbst Wissen und Fähigkeiten aneignen, um die Anforderungen im Alltag auf eine Art und Weise zu bewältigen, die ihre Gesundheit erhält bzw. sogar verbessern kann. Durch das Vorsorgeprogramm „Selbständig Gesund“ kann durch Erreichen von definierten Zielen der Selbstbehalt von 20 auf 10 Prozent gesenkt werden. „Damit diese erfüllt werden können, stellen wir unsere Versicherten spezielle Zusatzprogramme wie beispielsweise die Vorsorgecamps, die Gesundheitswochen, den Gesundheitshunderter zur Verfügung. Damit schauen sie gleich wieder mehr auf ihre Gesundheit. Davon haben bereits mehr als über 70.000 Menschen profitiert – finanziell und gesundheitlich“, so Herzog.
WKW-Janisch: Aktive Vermittlung und Unterstützung
In regem Austausch und Kooperation mit der SVA steht in diesem Zusammenhang die zuständige Fachgruppe in der Wirtschaftskammer Wien:
„Gesundheitserhaltung, -vorsorge und Stressprävention sehen wir bei unseren Angeboten an unsere Mitglieder als Kernbereich“, erklärt Harald Haris G. Janisch von der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung in der WKW.
Janisch sieht seine Fachorganisation aber auch als aktiven Vermittler zwischen selbständigen PersonenbetreuerInnen und Agenturen, ebenso wie als wichtige Institution im Auftreten gegen vereinzelte „schwarzer Schafe“ in der Branche. Auch Strukturen und Reglements, die dafür sorgen, dass legal, fair und qualitativ gearbeitet werden kann, seien massiv zu unterstützen, so Janisch. „Schließlich geht es uns allen darum, eine mehrfache Win-Situation zu generieren: Für KlientInnen, BetreuerInnen und unser Gesundheits- und Pflegesystem“.
Quelle: APA OTS
AutorIn: Wirtschaftskammer Österreich
Zuletzt aktualisiert am: 29.09.2015
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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