Betriebsrät:innen des Sozialbereichs wollen mit Umfrage ein Zeichen setzen.
Mit dem Gehaltsabschluss von 9,2 Prozent Plus im vergangenen November waren längst nicht alle zufrieden. Behindertenarbeit.at hat berichtet. Dee Sozialbereich hätte sich mehr verdient, so die Meinung der Initiative „Wir sind sozial aber nicht blöd“.
Bis 17.01.2024 gibt es nun die Möglichkeit, an einer symbolischen Urabstimmung zum Kollektivvertragsabschluss der Sozialwirtschaft Österreich teilzunehmen.
Mitarbeiter:innen aus über 20 SWÖ-Betrieben beteiligen sich bisher an der Aktion. Es können alle Interessierten mitmachen. Dazu schreibt die Initiative:
Mach mit bei der symbolischen Urabstimmung!
Der heurige KV-Abschluss, der wieder fast ohne Kampfmaßnahmen erfolgt ist, lässt viele Kolleg:innen enttäuscht zurück, die bereit gewesen wären für einen besseren Abschluss zu kämpfen. In sehr vielen Betrieben wurden bereits Streiks vorbereitet und auch die Öffentlichkeit steht unseren Anliegen solidarisch gegenüber.
Wir fordern schon seit vielen Jahren, dass es Urabstimmungen über Verhandlungsergebnisse geben muss, bevor ein Kollektivvertrag unterschrieben wird. Bei dieser Abstimmung könnten die betroffenen Kolleg:innen demokratisch mitentscheiden, ob ein Verhandlungsergebnis angenommen wird, oder ob sie mit Aktionen, Demos und Streiks für ein besseres Ergebnis weiterkämpfen wollen. Leider haben wir es noch nicht geschafft die Gewerkschaftsführungen in GPA und Vida davon zu überzeugen solche Urabstimmungen durchzuführen, obwohl das in anderen Ländern durchaus üblich ist und es auch in Österreich schon Beispiele für solche Urabstimmungen gegeben hat (z.B. Journalisten KV 2013, beim Streik in den oberösterreichischen Ordensspitälern 2013 und letztes Jahr vor den KV-Abschlüssen der Ordensspitäler und der Eisenbahner). Wie bereits bei den letzten beiden SWÖ-KV-Abschlüssen finden daher auch heuer wieder selbstorganisierte Urabstimmungen zum Ergebnis statt. Mit diesen soll aufgezeigt werden, wie die Beschäftigten zum Abschluss stehen und außerdem Druck aufgebaut werden, damit solche Abstimmungen endlich Teil des offiziellen Verhandlungsprozesses werden. Urabstimmungen erhöhen die Mitbestimmung aller Beschäftigten an ihren Arbeitsbedingungen und fördern die Demokratisierung und Transparenz gewerkschaftlicher und arbeitspolitischer Prozesse.
Wenn du in einem Betrieb arbeitest, in dem der SWÖ-KV gilt dann mach mit bei der Umfrage und schicke diese auch gerne an Kolleg:innen weiter. Du kannst auch an deinen Betriebsrat schreiben und ihn auffordern ebenfalls bei der Abstimmung mitzumachen. Wenn du mit deinem Betrieb auch an der Abstimmung teilnehmen willst, dann melde dich bei uns.
Liebe Grüße,
Dein „sozial, aber nicht blöd“-Team
sozialabernichtbloed@gmx.at
Link zur symbolischen Urabstimmung
(bitte nur teilnehmen, wenn Du auch vom SWÖ betroffen bist): https://www.umfrageonline.com/c/umfrageurabstimmung2024
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 04.01.2024
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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