8.000 bis 10.000 Menschen in Österreich leben mit der Diagnose „Multiple Sklerose“. Trotz der verhältnismäßig geringen Betroffenenzahl ist vielen ÖsterreicherInnen die Krankheit ein Begriff; über den Verlauf, Therapien und Prognosen ist jedoch viel ungenaue oder sogar falsche Information im Umlauf. Die neue Initiative „MS bewegt“ will hier gegensteuern und setzt bei der Aufklärung auf jene Menschen, die es am besten wissen: MS-Betroffene.
Im Rahmen der Pressekonferenz der Österreichischen Multiple Sklerose Gesellschaft (ÖMSG) anlässlich des Welt-MS-Tages wurde eine neue Initiative der Novartis Pharma GmbH präsentiert: „MS bewegt“ Diese Initiative soll wichtige Aufklärungsarbeit leisten und Österreicherinnen und Österreicher mit aktuellen und korrekten Informationen versorgen.
Bisher ist das Wissen über den Krankheitsverlauf und den Umgang mit Betroffenen sehr mangelhaft, hinzukommen zahlreiche Vorurteile – etwa, dass ein regelmäßiges Berufsleben mit Multipler Sklerose nicht möglich sei oder die Erkrankten zwangsläufig einen Rollstuhl benötigten. Prim. Dr. Ulf Baumhackl, Präsident der ÖMSG, möchte diesen Vorurteilen mit der Initiative entgegenwirken: „Wir müssen die Multiple Sklerose-Erkrankung unbedingt entstigmatisieren und alle Projekte, die zu einem Einstellungswandel in der Gesellschaft beitragen, sind bedeutsam und wichtig.“
MS-Betroffene klären auf
Multiple Sklerose ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Um möglichst genau die unterschiedlichen Krankheitsverläufe abzubilden, werden drei MS-Betroffene als BotschafterInnen für die Initiative agieren. Sie zeigen, dass man trotz MS erfolgreich im Berufsleben stehen, eine Familie gründen und seine Freizeit auch sportlich gestalten kann, denn MS ist behandelbar.
Wie das Leben mit MS konkret im Alltag aussieht, werden die drei BotschafterInnen – Barbara L., Martin G. und Christine H. – in einem Internettagebuch „365 Tage mit MS“ auf der Website www.ms-bewegt.at, die in den nächsten Wochen online geht, dokumentieren. Auf dieser sind auch Informationen zur Krankheit, Beratungsstellen in den Bundesländern, Tipps & Tricks für ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen sowie zahlreiche ExpertInnenmeinungen zu finden. Alle drei BotschafterInnen leben seit Jahren mit MS, lassen sich davon aber nicht bremsen: „Ich war und bin noch immer sportlich sehr aktiv. Jahrelang habe ich in verschiedenen Fußballvereinen gespielt, zuletzt war ich dann als Trainer tätig, da ich aufgrund meiner Krankheit mit Koordinationsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Vor 12 Jahren habe ich dann wieder begonnen regelmäßig zu laufen, Rad zu fahren und zu schwimmen“, erzählt Martin G.. Er möchte mit seinem Engagement vor allem zeigen, dass man trotz Einschränkungen seine Freizeitgestaltung nicht aufgeben muss.
„Top im Job“ trotz MS
Einen wichtigen Fokus richtet „MS bewegt“ auch auf den Arbeitsplatz: Bisher herrschte die Meinung vor, dass die Diagnose MS mit Berufsunfähigkeit gleichzusetzen ist. Dank moderner Therapien stehen jedoch sehr viele Erkrankte auch noch Jahre nach ihrer Diagnose fest im Berufsleben. Kleine Tipps & Tricks, wie zum Beispiel eigens angepasstes Mobiliar oder auch häufigere Ruhe- und Erholungsphasen können zusätzlich dazu beitragen, auch mit der Krankheit noch Vollzeit beschäftigt zu sein. Um ArbeitnehmerInnen wie auch ArbeitgeberInnen mit fachspezifischen Informationen zur Seite zu stehen, unterstützen sowohl die Arbeiterkammer als auch die Wirtschaftskammer die Initiative mit ihrer Expertise. Sie sind – ebenso wie das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz – in einem eigens für die Initiative eingerichteten Advisory Board vertreten, das die Informationsaktivitäten (u.a. auch Folder und Kleinplakate für Arztpraxen) inhaltlich unterstützt.
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Quelle: APA
AutorIn: Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft
Zuletzt aktualisiert am: 04.06.2015
Artikel-Kategorie(n): News
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