Mit der Kampagne „freiwillig aktiv“ will die Lebenshilfe auf die Möglichkeit der Freiwilligenarbeit im Behindertenbereich aufmerksam machen.
„Die Zusammenarbeit mit freiwillig Aktiven verbessert die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigungen erheblich und fördert deren Selbstbestimmung. Die Begegnung zwischen Freiwilligen und NutzerInnen stellt eine sehr persönliche Erfahrung dar und ist gleichzeitig gesellschaftlich relevant.“, so der ehrenamtliche Präsident der Lebenshilfe Österreich, Germain Weber.
Zum Tag des Ehrenamts (5.12.) startet die Kampagne der Lebenshilfe „freiwillig aktiv“, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig freiwilliges Engagement für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen in der Gesellschaft ist.

Kampagnensujet „freiwillig aktiv“. Quelle: Lebenshilfe Österreich
„Wir brauchen freiwillig aktive Menschen, die Tätigkeiten nach den eigenen Vorlieben und Fähigkeiten an den verschiedenen Standorten der Lebenshilfe erfüllen. Lust auf Kaffee trinken oder Fußball spielen? Dann gehen Sie doch das nächste Mal gemeinsam mit jemandem, der sich darüber ebenso freuen würde. Dazu braucht man auch keine besonderen Qualifikationen, sondern nur Spaß an der Sache und Lust auf neue Bekanntschaften“, erklärt Weber.
Freiwillige als wichtige Unterstützung auf dem Weg zu Inklusion
Auf dem Weg zur Inklusion sind Freiwillige BrückenbauerInnen für den sozialen Austausch. Dabei sollen Freiwillige nicht die hauptamtlichen Tätigkeiten ersetzen, sondern das zivilgesellschaftliche Engagement steht im Vordergrund.
„Wenn Menschen mit Beeinträchtigungen unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf die Assistenz bekommen würden, die sie brauchen, dann gehen zwei Menschen nicht mehr gemeinsam in den Chor, weil Aufgabe und Wunsch zusammentreffen, sondern weil die Leidenschaft für eine Sache vereint. Und bis dahin fungiert die Lebenshilfe als Vermittlerin“, so Weber.
Freiwillig aktiv bei der Lebenshilfe – Beispiele aus dem Leben
„Freiwilliges Engagement ist nicht nur Hilfe für andere, sondern gleichzeitig auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung“, erklärt Mag. Gerhard Scheinast, Geschäftsführer der Lebenshilfe Oberösterreich. Diese Aussage untermalen Beispiele aus dem Leben – wie die folgenden von freiwilligen Mitarbeitern aus Bad Ischl und aus Grein:
„Ich freue mich jedes Mal auf die gemeinsamen Stunden“
Seit mehr als einem Jahr ist Gisela Pürer im Keramikcafé s‘Zentrum, einer Außengruppe der Lebenshilfe OÖ Werkstätte Bad Ischl, als Freiwillige aktiv. Sie hat in dieser Gruppe eine rundum erfüllende Tätigkeit für sich gefunden.

Gisela Pürer mit Klienten Josef Speigner beim Bemalen von Keramik. Fotoquelle: Lebenshilfe Österreich
„Keramikarbeiten zählten schon immer zu meinen Hobbies“, so Gisela. Diese übt sie nun einen Vormittag pro Woche im Keramikcafé s’Zentrum aus, wo sie gemeinsam mit Klienten der Lebenshilfe und den Gästen des Cafés, das offen für Besucher ist, Keramik gestaltet und bemalt. „Diese Tage beginnen immer mit einer herzlichen Begrüßung. Da freue ich mich jedes Mal auf die gemeinsamen Stunden. Die Betreuer und die Klienten sind offen und zugänglich, wodurch die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht“.
Besonders faszinierend findet Gisela den gegenseitigen respektvollen Umgang „Sie sind ehrlich und geradlinig. Jeder wird so akzeptiert, wie er ist und hier zeigt niemand mit dem Finger auf einen, weil er anders ist. Da kann sich so mancher ein Beispiel daran nehmen.“
„Ich bin fasziniert darüber, was hier geleistet wird“
„Ich schaue es mir einmal an“, meinte Herta Schinninger damals, als man eine Begleitung für eine Gruppe Schwimmer der Lebenshilfe-Einrichtungen in Grein suchte. Mittlerweile begleitet sie die sportliche Gruppe regelmäßig zum Schwimmen und ist fasziniert darüber, was hier geleistet wird. „Jedes Mal ist es lustig und interessant und man wird so herzlich aufgenommen. Mit meinem freiwilligen Einsatz möchte ich den Leuten etwas zurückgeben“, so Herta Schinninger.
Ein besonderes gemeinsames Erlebnis war die Teilnahme an den Schwimm-Landesmeisterschaften in Linz. „Dort war die Gruppe besonders nervös, aber sie haben das gut gemeistert und tolle Leistungen erbracht“, berichtet Herta Schinninger. Auch einige Medaillen konnte das stolze Team nach Grein holen. „Ich muss sagen, ich tue das wirklich gerne“, so die freiwillige Mitarbeiterin, die damit liebäugelt, die freiwillige Tätigkeit bei der Lebenshilfe OÖ auf gemeinsame Kinobesuche auszudehnen.
Hier finden Sie Infos zu freiwilligen Tätigkeiten bei der Lebenshilfe:
www.freiwillig-aktiv.at
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 18.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Soziale Arbeit und Begleitung
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