Das Pflegegeld hat seit seinem Bestehen ein Viertel an Wert verloren. Geplanter Fonds löst Problem der Pflege zuhause nicht!

Dr. Klaus Voget (Foto: ÖZIV)
Bei Klaus Voget, Präsident des ÖZIV und der ÖAR, lösen die momentanen politischen Versprechungen zum Thema „Schaffung eines Pflegefonds“ Kopfschütteln aus. „Es ist schon erstaunlich, wie lange man realitätsverweigernd öffentlich agieren kann, um dann plötzlich wieder einmal aus der Hüfte schießend eine Teillösung als die einzig mögliche Variante zu präsentieren.“
Behindertenorganisationen weisen seit vielen Jahren darauf hin, dass das Aushungern des Geldleistungssystems logischerweise Auswirkungen auf den Sachleistungsbereich haben muss. Auf gut deutsch: wenn es sich eine hilfs- und pflegebedürftige Person nicht mehr leisten kann, ihren Bedarf im eigenen Umfeld abzudecken, dann muss sie sich in die institutionelle Pflege begeben. Die wenigsten Betroffenen machen das mit Freude und freiwillig!
Sachleistung teurer als Geldleistung
„Es wäre nun höchste Zeit für eine Schubumkehr“ meint Voget nachdenklich. „Wenn weiterhin den ausufernden Begehrlichkeiten der Länder nachgegeben wird, ist es ganz klar, dass das System nicht weiter finanzierbar ist.“
Es wäre also ein Gebot der Stunde, endlich den Forderungen der behinderten Menschen und ihrer Organisationen Gehör zu schenken. Um auch als pflegebedürftiger Mensch möglichst lange für sich selbst sorgen zu können ist es unbedingt erforderlich, das Pflegegeld nun endlich einer Wertanpassung zu unterziehen. Der Kaufpreisverlust seit der Einführung dieses Systems im Jahre 1993 beträgt mittlerweile rund 25 Prozent.
Quelle: ÖZIV
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 24.01.2011
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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