Das Attribut „innovativ“ begleitet den Verein atempo – Zur Gleichstellung von Menschen bereits seit seinem Anbeginn. Neuerdings findet nun auch das vom steirischen Verein entwickelte und bereits intensiv eingesetzte Qualitätsevaluationsmodell „nueva“ außerhalb Österreichs starken Anklang: Anfang November erhielt atempo dafür den ConSozial Management-Preis für herausragende Innovationen im Sozialbereich.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der ConSozial in Nürnberg – mit rund 4.000 Besucherinnen und Besuchern eine der größten Fachmessen für den Sozialmarkt – wurde das Gemeinschaftsprojekt von atempo aus Graz und der nueva Qualitätsgemeinschaft Berlin zum Gewinner des Management-Preises 2011 gekürt. Der Preis wurde dem Team von der Bayrischen Sozialministerin Christine Haderthauer verliehen. „Die Evaluation auf Augenhöhe durch im Arbeitsteam gleichberechtigte Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung und deren Ausbildung zu Qualitätsprüferinnen und -prüfern stellt ein gelungenes Beispiel echter Teilhabe dar. Hier haben Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen die Regie“ so die Urteilsbegründung der Jury. Und weiter: „Hier wird der Begriff der Inklusion positiv ausbuchstabiert.“
Der mit € 10.000,– dotierte ConSozial Management-Preis wird alle zwei Jahre von der Ernst & Young AG ausgelobt und vom Bayrischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vergeben. Ausgezeichnet werden Projekte aus allen Tätigkeitsfeldern sozialer Einrichtungen, Dienste und Verbände im gesamten deutschsprachigen Raum. Die eingereichten Projekte müssen innovativ, also in irgendeiner Form neuartig, sein. Zusätzlich müssen sie eine Laufzeit von mindestens einem Jahr nachweisen können. Eine unabhängige Jury wählt schließlich die Preisträgerinnen und Preisträger nach vorgegebenen Kriterien wie z.B. Signalwirkung und Zukunftsrelevanz für den Sozialbereich sowie Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit des Projekts aus.
Über nueva
nueva ist ein Evaluationsmodell für soziale Dienstleistungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen. nueva bedeutet: Nutzerinnen und Nutzer evaluieren. Im Zentrum des Modells steht die Evaluation der Ergebnisqualität aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer.
Spezifikum des Modells ist es, dass die Evaluatorinnen und Evaluatoren selbst Vertreterinnen der Peer-Group sind. Das bedeutet, auch sie sind Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen und nutzen unterschiedliche soziale Dienstleistungen. Sie werden in intensiven 2-jährigen Trainingsmaßnahmen zu Evaluatorinnen und Evaluatoren ausgebildet. nueva wurde von atempo entwickelt und wird in der Steiermark beinahe flächendeckend zur Evaluation von sozialen Dienstleistungen eingesetzt. Im Referenzprojekt in Zusammenarbeit mit der nueva Qualitätsgemeinschaft Berlin wird das Evaluationsmodell nun auch in Berlin etabliert, wo derzeit ebenfalls eine Ausbildung zu nueva-Evaluatorinnen und Evaluatoren stattfindet.
Über atempo
atempo besteht seit Dezember 2000 als gemeinnütziger Verein und verfolgt das Ziel der Gleichstellung von Menschen, insbesondere von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen. Neben der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen arbeitet atempo aktiv in den Bereichen barrierefreie Information (Bereich „capito“), barrierefreier Tourismus (Bereich „Cedos“) und mit „nueva“ im Bereich der Evaluierung von sozialen Dienstleistungen.
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Quelle: atempo Betriebsgesellschaft m.b.H.
AutorIn: atempo Betriebsgesellschaft m.b.H.
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Menschen mit Lernschwierigkeiten, News
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