Wir haben einige Pressemeldungen zum Tag der Menschen mit Behinderung für Sie zusammengefasst…
SPÖ fordert barrierefreie Entwicklungshilfe-Programme
„Jeder fünfte der weltweit ärmsten Menschen hat eine Behinderung. Daher sollten alle entwicklungspolitischen Programme zur Armutsbekämpfung auch barrierefrei gestaltet werden“, fordern Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung und Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung.
„Menschen mit Behinderung müssen in allen Phasen der Entwicklungszusammenarbeit in Planung, Durchführung, Monitoring und Evaluierung beteiligt und berücksichtigt werden“, betont Bayr. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die besondere Situation von Menschen mit Behinderung in den Entwicklungsländern. „Es ist kein Zufall, dass 80 Prozent aller Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern leben. Vielmehr sind es medizinische Unterversorgung, Hunger und schlechte arbeitsrechtliche Regelungen, welche einen Großteil der Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt verursachen und bislang konnte die internationale Entwicklungszusammenarbeit diese Menschen auch nur besonders schlecht erreichen“, betont die SPÖ-Abgeordnete.
BZÖ-Dolinschek fordert Gesamtkonzept im Behindertenbereich
Anlässlich des Weltbehindertentages am 3. Dezember forderte heute BZÖ-Behindertensprecher Abg. Sigisbert Dolinschek von der Bundesregierung so schnell wie möglich ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept im Behindertenbereich. „Für die behinderten Menschen muss es unter anderem Erleichterungen bei den Behördenwegen geben, es muss eine zentrale Anlaufstelle für Zuschüsse installiert werden, die rasche Herstellung der baulichen Barrierefreiheit sowie die Einführung von entsprechenden Kriterien bei der Vergabe von Wohnbauförderungsmittel müssen in Angriff genommen werden“, zählte Dolinschek einige BZÖ-Forderungen auf.
„Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf eine qualitätsvolle, lebenswerte und leistbare Pflege. Daher müssen die finanziellen Mittel für Menschen mit Behinderungen auch in Zukunft gesichert werden“, so Dolinschek weiter. „Menschen mit Behinderungen müssen laufend Leistungen finanzieren. Pflege und Betreuung muss leistbar, qualitätsvoll und sicher sein. Daher müssen die Kosten für die Betroffenen so weit gesenkt werden, dass eine gleichberechtigte Teilhabe und eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht und gewährleistet werden“, betonte Dolinschek.
Huainigg/Glaser: Behinderte Menschen in Entwicklungsprogrammen besonders berücksichtigen
„Weltweit leben laut WHO mehr als eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung, davon 80 Prozent in Entwicklungsländern. Jedoch werden 90 Prozent aller Rehabilitationsmaßnahmen in Industriestaaten erbracht. Daher sollte auch die Entwicklungszusammenarbeit bei jedem Projekt hinterfragen, ob es auch für behinderte Menschen zugänglich ist“, stellten die beiden ÖVP-Abg. Franz Glaser, ÖVP-Sprecher für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderungen, anlässlich der Veranstaltung „Entwicklungszusammenarbeit – all inclusive?“ fest, die heute, Freitag, am Welttag der Menschen mit Behinderungen im Parlament stattfand.
Sowohl Huainigg als auch Glaser betonten, dass Industrie- und Entwicklungsländer einander in der Entwicklungszusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe begegnen müssten. „Außerdem muss es unser Ziel sein, die UN-Millenniumsziele auch für behinderte Menschen umzusetzen. Die Entwicklungszusammenarbeit muss dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen nicht an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden“, ergänzten die beiden Bereichssprecher.
Jarmer: Eine Behinderung ist nicht heilbar, behindern schon
Anlässlich des Internationalen Welttages der Menschen mit Behinderung fordern die Grünen, immer noch bestehenden Benachteiligungen dieser Bevölkerungsgruppe rasch durch wirksame Maßnahmen zu beseitigen. „Es ist extrem wichtig, ein neues Bewusstsein zu schaffen und in der Öffentlichkeit ein neues Bild behinderter Menschen zu zeigen: weg vom armen und hilfsbedürftigen Krüppel, hin zu Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft führen“, fordert Jarmer.
Die Grünen fordern ein inklusives Bildungssystem vom Kindergarten bis zur Universität mit inklusiven Lehrplänen. Auch von Kindergärten dürfen Kinder mit einer Behinderung nicht mehr abgewiesen werden, wie es leider immer noch vorkommt. Die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderungen ist ungebrochen hoch. Die Ausgleichstaxe ist viel zu niedrig, um einen Anreiz zu schaffen, behinderte Menschen einzustellen. Die Lockerung des Kündigungsschutzes greift nicht im erhofften Ausmaß, zu hoch sind die Vorurteile der Arbeitgeber. Die Erhöhung der Ausgleichstaxe auf ein branchenübliches Durchschnittsgehalt und ein Freikaufsverbot von der Behinderteneinstellungspflicht durch den öffentlichen Bereich wären hier wichtige Maßnahmen. Ebenso wichtig ist es, Menschen mit Behinderungen neue Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen.
VP-Praniess-Kastner: Behinderte Menschen sind noch immer Bürger/innen zweiter Klasse!
Es sei zwar in den letzten Jahren spürbar etwas bei der Politik für behinderte Menschen weitergegangen. Zufrieden zurückblicken könne man jedoch auf keinen Fall, betont die Sprecherin für Menschen mit Behinderung der ÖVP Wien, Karin Praniess-Kastner anlässlich des morgigen „internationalen Tages der behinderten Menschen“. Die seit einem Jahr amtierende rot-grüne Wiener Stadtregierung habe noch viel Arbeit vor sich. Für Praniess-Kastner besonders wichtig ist die „Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Bereichen, von Gesundheit, über Wohnen und Bildung bis hin zum Arbeitsmarkt.“ So sei es etwa höchst an der Zeit, dass die Stadt Wien anstatt der 700 Posten im Rahmen der „Sonderaktion für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ den Betroffenen endlich reguläre Dienstposten anbietet. „Ich bin auch nicht glücklich mit der Bezeichnung „Sonderaktion“ und dem Hinweis auf „besondere Bedürfnisse“, als würden behinderte Menschen an die Gesellschaft Sonderwünsche stellen. Sie wollen selbstbestimmt hier leben können. Das ist nichts Besonderes – im Gegenteil, es ist ihr gutes Recht!“
NÖ unterstützt Maßnahmen für selbstbestimmtes Leben
„Menschen mit Behinderungen haben Fähigkeiten, Stärken und Schwächen wie alle anderen Menschen auch. Ihre Behinderung ist Bestandteil ihrer Persönlichkeit. Wir versuchen in den Einrichtungen in Niederösterreich Menschen mit Behinderungen ein Leben zu ermöglichen, das sich möglichst wenig vom Leben nicht behinderter Menschen unterscheidet. Hier finden sie Arbeit, Freunde, Freizeitbeschäftigung – beste Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben in einem intakten sozialen Umfeld“, erklärt Landesrätin Mag. Barbara Schwarz zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember.
In Niederösterreich werden derzeit rund 4.600 Personen mit besonderen Bedürfnissen in insgesamt 120 Tagesstätten betreut. Darüber hinaus sind 2.900 Personen in mehr als 100 Wohngruppen und Wohnhäusern in Betreuung. Rund 2.000 Menschen mit Behinderungen haben einen geschützten Arbeitsplatz. Ein Ausbauplan regelt, dass jedes Jahr 90 neue Wohnplätze und 65 Tagesbetreuungsplätze geschaffen werden. „In teilbetreuten Wohnformen erhalten Menschen mit Behinderungen beispielsweise Unterstützung bei der Haushaltsführung, bei der Freizeitgestaltung und in ihrem sozialen Umgang. Und Werkstätten sind besonders wichtige Einrichtungen, damit Menschen mit Behinderungen einen geregelten und sinnstiftenden Tagesablauf haben und ihre kreative Potenziale entdecken können“, so Schwarz.
Stv. Behindertenanwalt Hofer: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen – Recht auf Arbeit – Recht auf ein selbstbestimmtes Leben
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen fordert der stellvertretende Behindertenanwalt Dr. Hansjörg Hofer die politischen Verantwortlichen auf, den Schwerpunkt ihrer Regierungsarbeit auf die Verbesserung der Ausbildung von Menschen mit Behinderungen zu setzen. Denn nur eine ausreichende Schul- und Berufsausbildung trägt wesentlich dazu bei, dass Menschen mit Behinderungen umfassend am Erwerbsleben teilnehmen und somit auch ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Ein weiteres wichtiges Anliegen des stellvertretenden Behindertenanwaltes ist die Barrierefreiheit in allen Bereichen zu verwirklichen. Damit sind nicht nur bauliche Barrieren gemeint, sondern auch das sehr oft fehlende Verständnis unserer Gesellschaft für Menschen mit Lern- und Kommunikationsbeeinträchtigungen. „Hier sind dringend neue Akzente zu setzen, damit wir dem Ziel, einer gleichberechtigten Teilnahme von Menschen mit Behinderungen von Geburt an und in allen Lebensbereichen, wie Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit ein Stück, näher kommen“, so Hansjörg Hofer.
Scharfe Kritik der FPÖ an Zynismus in der Löwelstraße
Nachdem erst gestern bekannt wurde, dass nach den massiven finanziellen Einschnitten durch einen SPÖ-Sozialminister auch die Arbeitslosigkeit behinderter Menschen unter einem SPÖ-Arbeitsminister geradezu explodiert, lässt die SPÖ-Zentrale anlässlich des morgigen Tages der behinderten Menschen in geradezu peinlicher Manier aufhorchen. FPÖ-Behindertensprecher Norbert Hofer: „Die Nova-Rückerstattung wurde gestrichen, der Zugang zum Pflegegeld und zur Förderung für die 24-Stunden Betreuung erschwert, die Leistungen aus Pflegegeld und den Behindertenabsetzbeträgen nicht inflationsangepasst und der Kündigungsschutz gestrichen. Behinderte Menschen sind die ersten Opfer und Hauptleidtragenden des Rotstifts, den die SPÖ in der Bundesregierung zu verantworten hat.“
Norbert Hofer: „Es gibt in Österreich 4000.000 pflegebedürftige Menschen und mehr als doppelt so viele Angehörige, die vom Kahlschlag der SPÖ betroffen sind. Rund 7000 behinderte Menschen werden vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt und auch die öffentliche Hand, Kammern und Gewerkschaften kommen ihren Verpflichten zur Einstellungspflicht und Barrierefreiheit in vielen Bereichen nicht nach. Und die Regierungspartei handelt nicht sondern macht sich Sorgen darum, dass behinderte Menschen es möglicherweise in der ‚Community‘ schwer hätten und die eigene Homosexualität verdrängen würden. Es ist einfach nur verrückt, was behinderten und pflegebedürftigen Menschen aus der SPÖ-Parteizentrale unter Frau Rudas und Herrn Faymann geboten wird. Es ist daher kein Wunder, dass sich immer mehr Funktionäre und Mitglieder mit Schaudern von dieser Parteiführung abwenden.“
Quelle: APA
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Behindertenpolitik, News
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