Anfang November wurde der ÖZIV-Medienpreis im Rahmen der 60-Jahr-Feier des ÖZIV Bundesverbandes vergeben. Die Auszeichnung erhielten diesmal Sandra Knopp (Kategorie Print) und Ajda Sticker (Elektronische Medien), ein Sonderpreis ging an das Team des Ö3-Projekts „Ich kann und will arbeiten“.
Seit 2006 wird der ÖZIV-Medienpreis für herausragende journalistische Beiträge über Menschen mit Behinderungen verliehen. Die diesjährige Preisverleihung fand am 4. November 2022 im Rahmen der 60-Jahr-Feier des ÖZIV Bundesverbandes in den Räumlichkeiten des Catamaran Veranstaltungszentrums statt. Erklärtes Ziel ist es, mit dem ÖZIV-Medienpreis mehr Bewusstsein für die mediale Darstellung von Menschen mit Behinderungen zu schaffen und dabei gelungene Beispiele als Vorbilder zu präsentieren.
Prominente Jury wählte aus über 50 Einreichungen
Aus einer Auswahl von über 50 Einreichungen – mehr als je zuvor – wurden dieses Jahr die Arbeiten der Journalistinnen Sandra Knopp und Ajda Sticker ausgezeichnet sowie das Ö3-Projekt „Ich kann und will arbeiten“ mit einer Anerkennung versehen. Alle Gewinner:innen erhielten die von Rudolf Pinter gestaltete Statue „Schuasch“ sowie je 1.000 Euro Preisgeld.
![ÖZIV Medienpreis 2021](https://www.behindertenarbeit.at/wp-content/uploads/Medienpreis-2021-Team-Oe3.jpg)
Fotoquelle © ÖZIV Bundesverband
Bei der Bewertung der Arbeiten wurde ÖZIV wie jedes Jahr von einer prominent besetzten Jury unter dem Vorsitz des früheren ÖJC-Präsidenten Prof. Fred Turnheim unterstützt.
„Berichterstattung auf Augenhöhe, ohne Held:innen oder Opfer“
„Gerade wir Journalist:innen haben eine besondere Verantwortung: wir sollten absolut vermeiden, dass Menschen mit Behinderungen stets nur als Held:innen oder Opfer dargestellt werden. Die heurigen Sieger-Beiträge sind exzellente Beispiele für Berichterstattung auf Augenhöhe“, zeigt sich der Jury-Vorsitzende Fred Turnheim von den Gewinner:innen begeistert.
![ÖZIV Medienpreis 2021](https://www.behindertenarbeit.at/wp-content/uploads/Medienpreis-2021-SKnopp.jpg)
Fotoquelle © ÖZIV Bundesverband
Sandra Knopp erhielt den ÖZIV-Medienpreis in der Kategorie „Print“ für ihren Artikel „Kann ich behilflich sein?“ im Magazin „konsument“. Ein Preis, den die freie Journalistin, welche seit vielen Jahren konsequent hochqualitative Medienarbeit im Inklusionsbereich leistet, mehr als verdient hat. Die ORF-Journalistin Ajda Sticker überzeugte in der Kategorie „elektronische Medien“ mit ihrer exzellent umgesetzten Sendereihe „Erklär mir wie du lebst“, die im Rahmen der Diversitäts-Sendung „Heimat, fremde Heimat“ ausgestrahlt wurde. Das Ö3-Projekt wurde aufgrund seiner Wirkung und großen Reichweite ausgezeichnet.
ORF als Vorreiter, Aufholbedarf bei Qualitätsmedien
Die Zahl der Einreichungen für den ÖZIV-Medienpreis stieg in den letzten Jahren stetig, was als positive Entwicklung betrachtet werden kann. Vor allem der Österreichische Rundfunk (ORF) liefert laut ÖZIV seit Jahren kontinuierlich spannende Projekte und hat damit fast jedes Jahr gute Chancen auf eine Auszeichnung. Aber auch Einreichungen kleiner Unternehmen oder von Einzelpersonen überzeugen immer wieder die Jury.
Überraschend wenige Einreichungen kommen hingegen von bekannten Qualitätsmedien, wie uns der ÖZIV wissen ließ. Hier gäbe es noch starken Aufholbedarf, sowohl was die Anzahl guter Artikel betrifft als auch bei der Bewerbung für den Medienpreis. Man darf gespannt sein, ob sich dies im nächsten Jahr ändern wird.
Quellen:
ÖZIV-Medienpreis
https://www.oeziv.org/medien_presse/der_oeziv_medienpreis
ÖZIV Bundesverband: „ÖZIV-Medienpreis zum 16. Mal verliehen“
OTS | 07.11.2022
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221107_OTS0019
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 13.11.2022
Artikel-Kategorie(n): Gleichstellung und Antidiskriminierung, News
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