Für Aufregung sorgt die jüngst veröffentlichte Presseaussendung von Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ Wien) zur strategischen Schulplanung der nächsten Jahre in Wien.
Elf sogenannte „Campus-Standorte“ mit Ganztagsbetreuung sollen entstehen. „Um Kindern mit Behinderungen ein optimales Umfeld zu bieten, werden erstmals an vier Campus-Standorten (Aspern, Nordbahnhof, Gasometer, Wien-West) auch neue Sonderpädagogische Zentren mit insgesamt 36 Klassen entstehen: Sie sollen eine Begegnung aller Kinder – egal ob mit oder ohne Behinderung – durch die gemeinsame Nutzung der vielseitigen Infrastruktur ermöglichen.“, so die Aussendung.
Kritik von ÖVP Wien Behindertensprecherin
Als „bildungspolitische Bankrotterklärung“, bezeichnet die Sprecherin für Menschen mit Behinderung der ÖVP Wien, Karin Praniess-Kastner, die von SP-Bildungsstadtrat Oxonitsch heute in Rust präsentierten Pläne zum Ausbau der Sonderpädagogischen Zentren in Wien. „Es fehlt ein klares Bekenntnis zur Inklusion. Hier werden die Prinzipien der UN-Behindertenrechtskonvention in Bezug auf den Bereich Bildung nicht umgesetzt“, betont Praniess-Kastner.
Planung geht in die falsche Richtung
Ganz klar hat dieses so geplante Campus-Modell nichts mit inklusiver Bildung zu tun. Eine Sonderschule innerhalb einen Schulverbunds, bei dem verschiedene Räume (etwa Turnsäle oder Garten) gemeinsam genutzt werden, ist keine inklusive Schule. Hier entsteht bestenfalls ein Nebeneinander. Behinderte Kinder bleiben ausgesondert.
Quelle: APA
AutorIn: Thomas Stix
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Schulische Integration
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