Zero Project Conference gibt wertvolle Impulse für die Beschäftigung für Menschen mit Behinderung
„Die internationale Zero Project Conference der Stiftung Essl ist ein wertvoller Impulsgeber zur Beschäftigung für Menschen mit Behinderungen in der Wirtschaft. Martin Essl ist für diese wertvolle Initiative zu danken“, sagt Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg heute, Dienstag. Der ÖVP-Sprecher von Menschen mit Behinderung schätzt die Beschäftigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in allen Baumax-Filialen: „240 Baumarkt-Mitarbeiter mit einer intellektuellen Behinderung beweisen täglich im Berufsalltag, welche Talente und Fähigkeiten sie haben und dass die Behinderungen im Hintergrund stehen. Martin Essl traut behinderten Mitarbeitern etwas zu, und das ist beispielgebend für andere Wirtschaftsunternehmen.“
Die zweite Zero Project Conference der Stiftung Essl fordert eine vollwertige Anerkennung der Leistung von Menschen mit Behinderung und präsentiert europaweite best-practice- Beispiele zur Inklusion am Arbeitsmarkt. „Österreich ist mit der integrativen Berufsausbildung richtungweisend. Über 5.700 Lehrverträge zeigen, dass die Wirtschaft bereit ist, Menschen mit Behinderungen auszubilden und zu beschäftigen, wenn Rahmenbedingungen und Unterstützungen stimmen. Über 40 Prozent der behinderten Lehrlinge bekommt auch danach einen Arbeitsplatz“, sagt Huainigg und verweist auf zwei gute Beispiele von anderen Ländern:
- Beim deutschen Projekt „Discovering Hands“ werden blinde Menschen zu Medizinischen-Tast-Untersuchern bei der Brustkrebsvorsorge ausgebildet. Während bei Computer-Mammographien Zysten erst ab sechs Millimeter erkannt werden können, können ausgebildete blinde Menschen weit kleinere Zysten erkennen. Diese wichtige Früherkennung sparte in Deutschland, laut Initiator Frank Hoffmann, bereits bis zu 75.000 Euro im Einzelfall.
- Der Däne Thorkil Sonne präsentierte auf der Zero Conference sein Projekt „Specialist People“, bei dem Menschen mit Autismus zu Fachexperten im Bereich der Computerprogrammierung und Dateneingabe ausgebildet werden. Das Projekt setzt auf die Fähigkeiten von autistischen Mitarbeitern, die besondere Fähigkeiten bei mathematischen Prozessen haben und sich überdurchschnittlich lange und intensiv auf technische Aufgaben konzentrieren können.
„Diese beiden Vorzeigeprojekte könnten auch in Österreich umgesetzt werden“, schlägt Huainigg vor. „Denn hier geht es darum, die individuellen Kompetenzen zu fördern und einzusetzen. Trauen wir behinderten Menschen etwas zu und bieten wir ihnen die Möglichkeit eines gleichberechtigten Lebens auch in der Arbeitswelt“.
Quelle: APA
AutorIn: Franz-Joseph Huainigg, ÖVP
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Gleichstellung und Antidiskriminierung, News
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