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Datum: 22.08.2013

Caritas appelliert: Politik darf 440.000 Pflegegeldbezieher und ihre Angehörigen nicht im Stich lassen!

31.08.2013

Küberl und Landau fordern Verlängerung des Pflegefonds, Erhöhung von Pflegegeld sowie Strategie, die Zukunftsthema Demenz Rechnung trägt.

Fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung sind heute älter als 80 Jahre. Im Jahr 2050 werden es mit 11,5 Prozent mehr als doppelt so viele sein – rund 1 Million Menschen. Der Betreuungs- und Pflegebedarf wird weiter steigen und mit ihm auch die Kosten. Das Wirtschaftsforschungsinstitut geht von einem Anstieg der Gesamtkosten von 3,9 Milliarden Euro auf mindestens 5,4 Milliarden Euro im Jahr 2030 aus. „Diese Zahlen machen eine Sache deutlich: Die nächste Bundesregierung wird wichtige Schritte setzen müssen, damit Österreich in Zukunft pflegefit bleibt“, betonte Caritaspräsident Franz Küberl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Caritasdirektor Michael Landau heute, Donnerstag. „Hier geht es um konkrete Menschen – um 440.000 PflegegeldbezieherInnen und deren Angehörige. Die Politik darf diese Menschen nicht im Stich lassen“, so Landau.

Beide hoben bei dieser Gelegenheit hervor, dass die Regierung zuletzt durchaus wichtige Reformen umgesetzt hat. „Es wurde endlich etwas für Menschen getan, die pflegebedürftige Angehörige betreuen. Pflegekarenz, Pflegeteilzeit und das dazugehörige Pflegekarenzgeld sind hilfreiche Regelungen“, lobte Küberl, „auch wenn der Rechtsanspruch auf die Pflegekarenz fehlt. Aber auch darüber hinaus sind zentrale Fragen ungeklärt.“

Konkret forderten Küberl und Landau eine Verlängerung des Pflegefonds über das Jahr 2016 hinaus sowie eine Erhöhung des Pflegegeldes, das zuletzt mit 1.1.2009 erhöht wurde. „Der reale Wertverlust im Vergleich zur Einführung des Pflegeldes beträgt bereits 29 Prozent. Für Menschen, die dringend Pflege benötigen, ein unhaltbarer Zustand. Pflege muss leistbar bleiben und zwar für alle Menschen in diesem Land – unabhängig von Einkommen und sozialem Status“, betonte Küberl. Den Verweis der Politik auf ein Budget der knappen Kassen ließ der Caritaspräsident nicht gelten. Laut einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien bringt jeder Euro, der in die mobilen Wiener Betreuungs- und Pflegedienste investiert wird, 3,70 Euro an gesellschaftlichem Nutzen. „Dieses gewaltige Potenzial wird auf EU-Ebene als ein bedeutender Wachstumsimpuls gesehen. Da sollten wir in Österreich nicht nachstehen.“

„Angehörige sind Pflegekräfte der Nation“

Caritasdirektor Landau verwies in seinem Statement darauf, dass knapp 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen Zuhause von Angehörigen gepflegt würden. „Diese Angehörigen sind die eigentlichen Pflegekräfte der Nation – der größte und wichtigste Pflegeanbieter im Lande. Doch diese Menschen benötigen dringend leistbare Entlastungsdienste. Die Politik muss die Lücke, die zwischen den Angeboten der mobilen Dienste und der 24-Stunden-Betreuung klafft, endlich schließen. Ansonsten treiben wir pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in die Isolation.“ Küberl hierzu: „Wir benötigen hier auch Investitionen in die Pflege- und Betreuungsberufe. Doch solange für jede Änderung im Bereich der Sozialbetreuungsberufe neun Landtage und ein Nationalrat Verträge ratifizieren müssen, herrscht Stillstand. So bringen wir dringend benötigte Berufe um.“ Die Caritas fordert daher eine einheitliche Bundeskompetenz für das Berufsrecht der Sozialbetreuungsberufe.

120.000 Demenzkranke in Österreich – Strategie gefordert

Abschließend nahmen Küberl und Landau zu einem Thema Stellung, dem in Österreich bei weitem nicht jene Aufmerksamkeit zukommt, die ihm eigentlich zustünde: Dem Thema Demenz. „Anfang April prognostizierte das von der Europäischen Kommission geförderte Alzheimer-Kooperationsprojekt Alcove eine Zunahme der Demenzerkrankungen in Europa von heute sechs auf zehn Millionen Erkrankte im Jahr 2040“, betonte Küberl. Landau fügte an: „Die Zahl der Demenzkranken wird derzeit in Österreich auf 120.000 Menschen geschätzt. Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung muss mit mehr als einer Verdoppelung der Betroffenen bis 2050 gerechnet werden. Doch die Politik blieb bislang eine langfristige Strategie schuldig, die dieser Herausforderung gerecht würde.“ Küberl und Landau forderten deshalb: „Betreuungsansätze und Hilfsangebote für erkrankte Menschen und ihre Angehörigen müssen dringend ausgebaut werden. Hier ist die Politik von Bund und Ländern gefordert, heute die Weichen für morgen zu stellen, damit Menschen mit Demenz eine krankheitsgerechte und bezahlbare Pflege und Betreuung erhalten.“

Hinweis: Am 6. September veranstaltet die Caritas am Stephansplatz den sogenannten Pflegetag. Einen ganzen Tag lang stehen Pflegebedürftige und deren Angehörige im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.


Quelle: APA OTS
AutorIn: Caritas Österreich, Caritas der Erzdiözese Wien
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
Permalink: [Kurzlink]
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