2,03 Prozent Plus für Beschäftigte in Sozial- und Gesundheitsbranche – Offene Verhandlungspunkte zum Rahmenrecht werden in einer Arbeitsgruppe bearbeitet
Schon nach der ersten Verhandlungrunde, gestern am 19. Jänner 2015, waren sich die Verhandlungspartner über den neuen Kollektivvertrag 2015 einig. Die Vertreter der Arbeitgeber (Sozialwirtschaft Österreich) sowie der Arbeitnehmer (Gewerkschaften GPA-djp und vida) entschieden sich dafür, das Rahmenrecht nicht wesentlich zu verändern.
Statt dessen wurden Arbeitsgruppen eingesetzt, die sich während des Jahres mit verschiedenen Themenbereichen (Verwendungsgruppen/Senioritätsprinzip und Arbeitszeit/Dienstplan) Veränderungsvorschläge erarbeiten sollen. Angedacht ist etwa eine „Verflachung“ der Gehaltskurve, was bedeuten würde, dass das Gehalt am Anfang der Karriere höher ist und dafür am Ende der Berufslaufbahn weniger stark ansteigt.
Die Löhne und Gehälter der mehr als 100.000 Beschäftigten im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich, für die der BAGS-KV angewendet wird, werden mit 1. Februar 2015 um 2,03 Prozent angehoben. Diese bereits im Vorjahr vereinbarte Gehaltserhöhung wurden bestätigt. Auch die Zulagen steigen um 2.03 Prozent.
Bis zuletzt hatten die Beschäftigten gehofft, dass der mageren Gehaltserhöhung zumindest bei den Zulagen und bei den Arbeitsbedingungen wesentliche Verbesserungen folgen würden. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. In einer ersten Reaktion zeigt sich die Arbeitnehmerinitiative „Wir sind sozial aber nicht blöd“ enttäuscht:
Leider sind die heutigen Kollektivvertrags-Verhandlungen de facto ergebnislos beendet worden. Es zeigt sich einmal wieder: Ohne Mobilisierung und Druck von unten hat man auch im Sozial- und Gesundheitsbereich keine Möglichkeit, Verbesserungen zu erreichen.
Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, welche Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden und wann diese in den Kollektivvertrag eingearbeitet werden.
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): Arbeitsbedingungen, News
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