Ambulant vor Stationär – so wird es immer wieder verlautbart, aber tatsächlich fließt mehr Geld in Pflegeheime als in Mobile Dienste. Das muss sich nach Ansicht der Grünen ändern, wenn ein Pflegenotstand langfristig verhindert werden soll.
„Nur wenn der Pflegebereich grundlegend reformiert wird, kann der Pflegenotstand langfristig verhindert werden. Es braucht einen flächendeckenden Ausbau der sozialen Dienste. Denn derzeit fließt der Großteil des Geldes in Pflegeheime“, so Karl Öllinger, Sozialsprecher der Grünen, anlässlich der Veröffentlichung einer OECD-Studie zur Pflege. Auch unabhängig von den Prognosen der OECD, die eine Verdoppelung der Pflegekosten bis 2050 voraussagen, braucht es dringend strukturelle Reformen.
Derzeit klafft eine große Lücke zwischen dem stark eingeschränkten Angebot im ambulanten Bereich und dem tatsächlichen Bedarf. „Die Pflegeberufe müssen ihrer anspruchsvollen Tätigkeit entsprechend deutlich besser entlohnt werden. Nur durch bessere Arbeitsbedingungen und mehr Wertschätzung – auch in finanzieller Hinsicht – kann sich der bevorstehende Personalmangel im Pflegebereich abwenden lassen“, so Karl Öllinger.
Neben den professionellen Pflegekräften darf jedoch auch nicht auf die Leistungen und die Belastungen der pflegenden Angehörigen vergessen werden. Die Pflege von Familienangehörigen ist vor allem für Berufstätige oft eine enorme Mehrfachbelastung. „Auch pflegende Angehörige haben ein Recht auf Entlastung und Erholung. Es ist höchste Zeit, dass mehr Maßnahmen gesetzt werden, die pflegende Angehörige wirksam entlasten, wie zum Beispiel eine Pflegekarenz und der Ausbau der Kurzzeitpflegeeinrichtungen“, meint Öllinger.
Quelle: APA
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Pflegegeld und Pflegevorsorge
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