Am 14.10.2011 fand im Brucknerhaus Linz das 39. Martinstift-Symposion, organisiert vom Diakoniewerk, statt. Das Thema: „Besonders, anders, hochsensibel – Autismus-Spektrum – eine Annäherung“. Die Referate können nun heruntergeladen werden.
Nicole Schuster:
„Leben mit Autismus – Bewältigungsmöglichkeiten für den Alltag“
Wie Betroffene ihren Autismus interpretieren, hängt von persönlichen Faktoren ab, davon, wie stark ausgeprägt der Autismus ist und wie das Umfeld damit umgeht. Personen, die durch den Autismus schwer behindert sind, hadern oft am meisten damit und oftmals haben hier auch die Eltern die größten Sehnsüchte, dass das Kind gesund sein möge. Bei Menschen, die nur leicht betroffen sind, ist es häufig so, dass sie sich eine Nische im Leben haben erkämpfen können, darin glücklich sind und auch das Umfeld mit diesem wenn auch seltsam anmutenden Lebensweg des Betroffenen umgehen kann.
Nicole Schuster, geboren 1985, hat Pharmazie in Bonn und Düsseldorf studiert. Fachautorin mit Schwerpunkt Autismus und Essstörungen. Beruflich ist sie in der klinischen Forschung tätig. Schuster setzt sich seit Jahren engagiert für Menschen mit Autismus ein. Die Belange von Kindern mit Autismus liegen ihr besonders am Herzen.
Download: Referat von Nicole Schuster (PDF)
Prof. Dr. Anton Došen:
„Treatment approaches to problem behaviour and psychiatric disorders in persons with autistic spectrum disorder“
Nowadays the professionals in the field of autistic disorders are consent that autism is a neurodevelopmental disorder which affects predominantly psychosocial development. It is not an illness and can not be cured. However the development of involved persons can be stimulated and the psychosocial delay can be compensated to a certain degree.
Prof. Anton Došen: Psychiater/Kinderpsychiater, emeritierter Professor für „Psychiatrische Aspekte geistiger Behinderung“ an der Radboud Universität in Nijmegen/NL; ehemaliger Direktor des Zentrums für die Behandlung von psychiatrischen Störungen und Verhaltensstörungen bei Personen mit geistiger Behinderung, Nieuw Spraeland in Oostrum/NL.
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Privatdozent Dr. Ernst Wüllenweber:
„Interventionsmöglichkeiten zur Deeskalation – Bewältigung von kritischen Situationen bei Krisen, Konflikten und Verhaltensauffälligkeiten“
Der Umgang mit Konflikten, Krisen und Verhaltensauffälligkeiten stellt eine der großen Herausforderungen der Behindertenhilfe allgemein und speziell im Kontext Autismus dar. Wir befinden uns bezüglich der Konzeptentwicklung derzeit in einer innovativen Phase. V.a. in Bezug auf die Deeskalation von kritischen oder sogar gefahrvollen Situationen im Rahmen von Konflikten, Krisen und Verhaltensauffälligkeiten sind in den letzten Jahren mehrere Ansätze entwickelt worden. In diesem Vortrag wird der Ansatz DeE-Pro (Deeskalationsprogramm) des Autors in Grundzügen skizziert.
Dr. Ernst Wüllenweber: Diplom-Sozialarbeiter, Supervisor, Diplom-Pädagoge (Sonderpädagoge); langjährige Berufspraxis in verschiedenen Feldern und Funktionen in der Behindertenhilfe; Privatdozent an der Martin-Luther-Universität Halle; Autor mehrere Bücher zum Themenbereich. Mehr Infos: www.ifbfb.de
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Prof. Dr. Karin Schumacher:
„Musiktherapie bei Autismus aus entwicklungspsychologischer Sicht“
Entwicklungspsychologisch orientierte Musiktherapie beruht auf Erkenntnissen der Säuglings-, Bindungs- sowie Hirnforschung und fokussiert Störungen, die sich in der präverbalen Zeit ereignet haben. Nach dem Selbstentwicklungskonzept des Säuglingsforschers Daniel N. Stern wird die zwischenmenschliche Beziehungsfähigkeit als Therapieziel in den Mittelpunkt gestellt. Diese ist eng mit der emotionalen Entwicklung des Kindes verbunden. Ziel einer entwicklungspsychologisch fundierten Musiktherapie ist daher die Entwicklung des auftauchenden Selbst, des Kern-Selbst und des intersubjektiven Selbst (Stern, 2007).
Karin Schumacher, Prof. Dr. rer. sc. mus., in Graz geboren; Studium an den Musikuniversitäten Wien und Salzburg. Promotion zum Thema „Musiktherapie und Säuglingsforschung“ an der Hamburger Musikhochschule. 1984 etablierte sie den Studiengang Musiktherapie an der Universität der Künste Berlin und lehrt seit 1995 auch an der Musikuniversität Wien. Als Musiktherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin ist sie in der Praxis eines Kinder- und Jugendpsychiaters tätig.
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Astrid Fähnrich:
„Kommunikation – Verstehen und Mitteilen als Basis sozialer Integration“
Für Menschen mit Autismus ist das Finden angemessener Kommunikationswege eine große Herausforderung. Oft erleben sie eine deutliche Kommunikationsnot, können ihre materielle und soziale Umwelt nicht ausreichend verstehen und finden nur unzureichende Wege, um sich mitzuteilen. Kommunikationsanbahnung hat immer zum Ziel, die Umwelt bedeutsam zu verstehen und sich innerhalb dieses verstandenen Lebenskonzeptes mittels Wörtern auf verschiedenen Abstraktionsebenen auszutauschen.
Astrid Fähnrich ist Kreativitätspädagogin und Erzieherin. Mehrjährige Erfahrung in der Förderung von Menschen mit Handicap. Mehr Infos: www.kleine-wege.de
Download: Referat von Astrid Fähnrich (PDF)
Dr. Anton Diestelberger:
„Das Modell Rainman’s Home“
Es wird ein knapper Überblick über das derzeitige Angebot von Rainman’s Home gegeben und wesentliche Aspekte unserer Ansätze werden genannt. Es ist uns ein Anliegen, Theorie und Praxis bewusst zu verknüpfen. Arbeit mit autistischen Menschen kann nicht „beiläufig“ geschehen, sondern muss konzeptgeleitet und methodengerecht ablaufen.
Dr. Anton Diestelberger: 1952 in Amstetten geboren; Besuch der Pädagogischen Akademie in Linz; Lehrer für Volksschulen und Hauptschulen; Vater eines autistischen Sohnes (geboren 1977); Obmann von Rainman’s Home; Heilpädagoge (Studium an der Universität Wien: Pädagogik/Sonder-und Heilpädagogik); u.a. Asperger-Preis der Heilpädagogischen Gesellschaft; Viktor Frankl Förderungspreis.
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Quelle: Diakoniewerk Gallneukirchen
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Soziale Arbeit und Begleitung
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