Das Wiener Hilfswerk lud am 21. März 2013 zur Eröffnungsfeier der Spielothek und des Aktionsraums am neuen gemeinsamen Standort im siebten Wiener Gemeindebezirk. Martin Habacher war für behindertenarbeit.at dabei.
Die Spielothek gehört bereits seit mehr als 25 Jahren zum fixen Bestandteil des Freizeitangebots für Menschen mit Behinderung in Wien. Der neue Standort Schottenfeldgasse 36-38 bietet neben mehr Platz und moderner Einrichtung auch den Vorteil, dass er zentral erreichbar ist.
Tischfussball, Kochen und Disco –
Der Aktionsraum
„Wir sind jetzt direkt bei den Jugendlichen“, dies ist eines der wichtigsten Kriterien für Sandra Filzwieser, die Leiterin des Aktionsraums. Der Aktionsraum richtet sich an behinderte und nichtbehinderte Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren.
Geboten werden neben Spielenachmitttagen, Tischfussballturnieren und gemeinsamen Kochen auch Disconachmittage. Ein weiteres Highlight des Aktionsraums sind die Peer Groups, geleitet von Natascha Schopf, einem Neuzugang im Team des Aktionsraums.
Wir haben Spiel und Spaß für jede Altersgruppe
„Vor 25 Jahren habe ich selbst mit meiner Tochter die Spielothek besucht“, begann Karin Praniess-Kastner, die Präsidenten des Wiener Hilfswerks, ihre Festansprache.
Im anschliessenden Gespräch mit behindertenarbeit.at erklärte sie, dass die Spielothek früher von der Lebenshilfe geführt wurde. Erst 2001 hat das Wiener Hilfswerk die Einrichtung übernommen. Seither verfüge das Hilfswerk über ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Einrichtungen im Behindertenbereich in Wien. „Wir haben ja die Spielothek. Die ist von null bis 12 Jahren. Der Aktionsraum ist von 12 bis 18. Und dann für erwachsene Menschen mit Behinderung haben wir den Club 21.“
Auch die Mamas und Papas haben Spaß – Spielothek
Erika Schedler, die Leiterin der Spielothek, ist ständig von Kindern umzingelt. Sie wird gezupft und gezogen. Trotzdem findet sie die Ruhe, sich allen Fragen in völliger Gelassenheit zu stellen.
„Die Spielothek ist ein wunderschönes Zentrum für Familien mit Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung von null bis zwölf Jahren.“ Es seien vor allem Mütter, die in der Spielothek nach Anschluss suchen. Die Spielothek diene als Freizeit- und Beratungseinrichtung für die ganze Familie. „Wenn Familien Anschluss suchen, wenn Mamas andere Mamas kennen lernen wollen, dann kommen sie zu uns und dann bleiben sie langjährig.“ Dies sei eine der großen Stärken der Spielothek. Man kenne sich in der Spielothek. Es sei richtig familiär, sagt Schedler sichtlich zufrieden.
Sind die Kinder zu alt für die Spielothek können sie ab jetzt ganz einfach in den direkt anschliessenden Aktionsraum wechseln. Einziger Unterschied: Dort sind keine Eltern erlaubt.
Bällebad und Wuzzler
Der Eingang führt direkt in die Spielothek. Dort steht ein Becken voller Bunter Bälle. Rechts im hinteren Teil des Raumes ist eine Rutsche aufgebaut. Unzählige Kuscheltiere sind im ganzen Raum verstreut. Selbstverständlich ist auch für das geistige Wohl gesorgt.
Zwei Bücherregale sind bis oben voll und werden offenbar stark frequentiert. Im ganzen Eröffnungstrubel lassen es sich eingefleischte Spielothek Besucher nicht nehmen und machen es sich mit ihrem Lieblingsbuch in einem der Sofas gemütlich.
Barrierefreiheit umgesetzt
Die beiden Einrichtungen teilen sich eine großzügig dimensionierte Behinderten-Toilette, einen Wickelraum und jeweils ein WC für Männer und Frauen.
Die Küche bildet den Übergang zwischen Spielothek und Aktionsraum. Dort treffen Kinder und Jugendliche aufeinander. Die Praxis wird zeigen, wie gut das funktionieren wird.
Cooler Treffpunkt für Jugendliche
Der Aktionsraum hat einen coolen Loftcharakter. Der Raum ist hoch und die Wände sind großteils im Rohzustand. Grauer Beton wird nur durch ein bis zwei bunte Flächen unterbrochen. Die Säule in der Mitte des Raums ist ebenfalls unverkleidet. Trotzdem fühlt man sich auf Anhieb wohl im Aktionsraum. Dies liegt wahrscheinlich an der riesigen Sitzecke mit stylischem Tisch und dem großen weißen Regal, welches zugleich als Raumteiler fungiert. In den einzelnen Fächern finden sich nette Hingucker wie eine kleine Discokugel.
Betritt man den Aktionsraum, so befindet sich dieser „Wohnzimmer-Bereich“ links, nahe dem Fensterbereich. Er nimmt gut ein Drittel des gesamten Aktionsraums ein und wird durch das Regal vom restlichen Teil sanft abgegrenzt. Im größeren Bereich befindet sich ein Wuzzler und eine Dartscheibe. Rechts befindet sich eine Theke die zugleich einen Übergang zur gemeinsamen Küche bildet.
Der Aktionsraum bietet vor allem Platz und Flexibilität. Damit Jugendliche ihre Freizeit frei und kreativ gestallten können.
Details, Kontakt und Öffnungszeiten
[Link Wiener Hilfswerk – Kinder & Jugend]
AutorIn: Martin Habacher
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Soziale Arbeit und Begleitung
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